Volltextsuche:

Vor 170 Jahren, am 10. August 1845, wurde die 9. Sinfonie

von Ludwig van Beethoven erstmals in Bonn gespielt. Die Wurzeln der weltbekannten Vertonung von Schillers "Ode an die Freude" liegen in Bonn, wo Beethoven das Gedicht kennengelernt hat. Auch den entscheidenden Kompoistionsauftrag der Lodon Philharmonic Society hat ein Bonner vermittelt.
Beethovens Widmung der 9. Sinfonie an Friedrich Wilhelm III.
Beethovens Widmung der 9. Sinfonie an Friedrich Wilhelm III.

 

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken.

 

170 Jahre Erstaufführung der Neunten in Bonn 

BÜRGER FÜR BEETHOVEN erinnern zum Jahrestag an Bonner Wurzeln 

Anlässlich des 170. Jahrestages der Bonner Erstaufführung von Beethovens 9. Sinfonie am 10. August 1845 erinnern die BÜRGER FÜR BEETHOVEN daran, dass die Ursprünge der Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“ in Bonn liegen. Der Vereinsvorsitzende Stephan Eisel sagte dazu: „Wir wissen, dass Beethoven Schillers Gedicht in seiner Bonner Zeit kennengelernt hat und schon damals die Absicht äußerte, es zu vertonen. Außerdem hat mit Ferdinand Ries ein Bonner den entscheidenden Kompositionsauftrag aus London vermittelt. Dass solche Dinge bekannter werden, gehört zur notwendigen Profilierung von Bonn als Beethovenstadt.“ 

Schillers Gedicht war 1786 veröffentlicht worden. Dass Beethoven sich schon in Bonn damit auseinandergesetzt hat, ergibt sich aus einem Brief des mit Schiller und Beethoven befreundeten Bonner Juristen Bartholomäus Fischenich. Er schrieb am 26. Januar 1793 an Schillers Ehefrau Charlotte über ein Gespräch mit Beethoven: „Er wird auch Schiller’s Freude und zwar jede Strophe bearbeiten. Ich erwarte etwas Vollkommenes, denn so viel ich ihn kenne, ist er ganz für das Große und Erhabene.“ Charlotte Schiller – die Hochzeit fand 1790 statt – wurde 1826 auf dem Alten Friedhof in Bonn begraben.

Die Bonner Erstaufführung der 9. Sinfonie von Beethoven dirigierte am 10. August 1845 Louis Spohr. Er galt nach dem Tod von Carl Maria von Weber  (1826) und Ludwig van Beethoven (1827) als der bedeutendste lebende deutsche Komponist. Das Orchester setzte sich aus Musikern aus ganz Deutschland zusammen, die zum ersten Beethovenfest anlässlich der Enthüllung des Beethoven-Denkmals nach Bonn gekommen waren. Die 150 Sänger rekrutierte Heinrich Carl Breidenstein, Vorsitzender des Komitees für das Beethoven-Denkmal, aus Bonner Vereinen, Köln, Aachen, Düsseldorf, Koblenz und Barmen. In dem Konzert wurde auch die Missa Solemnis aufgeführt. Ort der Erstaufführung der 9. Sinfonie war das gerade zwei Tage zuvor fertig gestellte erste „Beethoven-Festspielhaus“, das auf massiven Druck von Franz Liszt entstand und mit 2.000 Zuhörern mehr Platz bot  als der Kölner Gürzenich. Seit 1845 wurde Beethovens Neunte ungezählte Male in Bonn aufgeführt, davon allein 38 Mal im Rahmen des Beethovenfestes. 

Mit Ferdinand Ries hat zudem ein gebürtiger Bonner den 1817 erteilten Kompositionsauftrag der London Philharmonic Society vermittelt, der den letzten Anstoß zur Neunten hab. Sie wurde 1824 in Wien uraufgeführt und war vor allem wegen des Finales mit der Vertonung von Schillers Ode durchaus umstritten. So schrieb selbst Louis Spohr in seinen Lebenserinnerungen (1860), der vierte Satz erscheine ihm „monströs und geschmacklos und in seiner Auffassung der Schiller’schen Ode so trivial.“ Giuseppe Verdi monierte, das Finale sei „schlecht gesetzt“. Im Gegensatz  dazu war Richard Wagner begeistert und bezeichnete „die Neunte sei Erlösung der Musik aus ihrem eigensten Elemente heraus zur allgemeinen Kunst. Sie ist das menschliche Evangelium der Kunst der Zukunft.“ Wagner hatte die Sinfonie ein Jahr nach der Bonner Erstaufführung in Dresden dirigiert und dann auch 1872 zur Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses. 

Heute ist Beethovens Neunte überall auf der Welt ein Begriff: Seit 1985 ist die Ode offizielle Europahymne, in Japan finden in jedem Jahr besondere Aufführungen mit über 10.000 Sängern statt und bei  Einführung der CD entschied die Firma Sony 1978, die 74 Minuten der 9. Sinfonie in der Interpretation von Wilhelm Furtwängler als Norm der CD-Abspiellänge festzulegen. 2001 wurde die Handschrift der 9. Sinfonie in das Weltdokumentenerbe aufgenommen Der größte Teil dieser Handschrift gehört zur Beethovensammlung der Staatsbibliothek zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), ergänzende Teile befinden sich in der Bibliothèque Nationale in Paris sowie im Beethoven-Haus in Bonn. Zum Bonner Bestand gehören einige Skizzenblätter und autographe Blätter zum 2. Satz sowie Posaunenstimmen für den 2. und 4. Satz. 

RSS

UNSER LUDWIG

UNSER LUDWIG

Nächste Termine

So 07.1211:00 Uhr Beethoven Trio Bonn - Der Nachwuchs Collegium Leoninum Noeggerathstr. 34, 53111 Bonn
Do 01.0114:00 Uhr Neujahrskonzert mit dem BEETHOVEN TRIO BONN Collegium Leoninum, Noeggerathstr. 34, 53111 Bonn
Mi 14.0119:30 Uhr Vorstandssitzung
(nur mit Einladung)
Rheinhotel Dreesen
Mo 19.0119:00 Uhr Beethoven Piano Club – 24. Konzert Pantheon Bonn (Siegburger Str. 42, 53229 Bonn)

BEETHOVEN und PEANUTS

BEETHOVEN und PEANUTS

Der Bonner Beethoven

Der Bonner Beethoven
 

Frühere Artikel

25. Nov 2025

Bei einem Sondervorverkauf bietet das Beethovenfest

vom 1. - 21. Dezember Karten für fünf Highlights des kommenden Festivals 2026 schon jetzt an. Es handelt sich um Konzerte mit András Schiff, den Beethoven-Ring-Trägern Lisa Batiashvili und Kit Armstrong sowie dem Orchester der Züricher Tonhalle und der Londoner Sinfoniker. Die fünf Konzerte sind auch als Higlight-Abo mit 20% Rabatt verfügbar. Schnell sein lohnt sich: Sind Sie besonders schnell, haben Sie eine Chance auf ein Ticket zur exklusiven Programmvorschau 2026, eine Preview auf das Festival als Konzertshow am 30. April 2026 im Studio der Beethovenhalle. Lesen Sie mehr…
16. Nov 2025

Beim Jugendwettbewerb Beethoven Bonnensis 2025

wurden die Preisträger am 15. November bei einem ausverkauften Konzert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses ausgezeichnet. Der Wettbewerb findet seit 2003 statt. Teilnehmen können junge Musiker und Jungstudierende, die zum Zeitpunkt des Wettbewerbs im Alter von 13 bis 19 Jahre sind und noch nicht in einer musikalischen Berufsausbildung stehen. Lesen Sie mehr…
10. Nov 2025

Beethoven findet sich weltweit nur in der Amtskette

des Bonner Oberbürgermeisters. Auch in Wien ist er dort nicht zu finden. Daran erinnerten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN vor der Vereidigung des neuen Bonner Oberbürgermeisters Guido Deus. Der Vorsitzende  Stephan Eisel erklärte dazu: "Dass sich dieses Symbol nur in der Bonner Amtskette befindet, unterstreicht die besondere Bedeutung und Verantwortung von Bonn als Beethovenstadt, der jedes Bonner Stadtoberhaupt verpflichtet ist. Darauf werden wir achten und darauf drängen.“ Lesen Sie mehr…
06. Nov 2025

Anouchka Hack erhält den Beethoven-Ring 2025,

der durch eine Abstimmung der Mitglieder der BÜRGER FÜR BEETHOVEN unter den jüngsten Solisten vergeben wird, die beim Beethovenfest ein Werk von Beethoven interpretieren. Die Cellistin überzeugte mit Beethovens Cellosonate C-Dur op. 102/1. Anouchka Hack ist die 21. Trägerin des Beethoven-Rings, der ihr bei einem Konzert iam 4. Juni 2026 im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses übergeben werden wird. Lesen Sie mehr…
30. Okt 2025

Bei der Mitgliederversammlung der Bürger für Beethoven

am 28. Oktober 2025 berichtete Prof. Dr. Christine Siegert, Leiterin des Forschungszentrums Beethoven-Haus Bonn, über die Beethoven-Gesamtausgabe. Die musikalische Eröffnung übernehmen Arnulf Marquardt-Kuron, Dr. Christian Burgmann und Ralf Reinarz vom Bonner Saxophon-Ensemble. Außerde, war Norbert Simon vom Mutter beethoven-Haus aus Ehrenbreitstein zu Gast und der Vorstand berichete von der laufenden Arbeit. Lesen Sie mehr…
20. Okt 2025

Mit dem Klavierkabarett "Niemals geht man so ganz" erinnerte

am 2. November um 16 Uhr und um 18 Uhr Stephan Eisel an den letzten Abend, den der fast 22-jährige Ludwig van Beethoven Anfang November 1792 in Bonn verbracht hat. Die Abschiedsparty fand in seiner Stammkneipe "Zehrgarten" am Marktplatz statt. Von dort brach er nach Wien auf - mit der festen Absicht, nach Bonn zurückzukehren. Die französische Besetzung machte das kurze Zeit später zunichte, weil die Franzosen das Bonner kurfürstliche Orchester auflösten, in dem Beethoven angestellt war. Lesen Sie mehr…
20. Sep 2025

Eine TOP-Bewertung erhielt das Beethovenfest 2025

bei der Befragung von Beethoven-Freunden. 85 Prozent dieser "Stammkunden" des Beethovenfestes, bewerten die Qualität der von ihnen 2025 besuchten Veranstaltungen mit sehr gut (50%) oder gut (34,7%), nur fünf Prozent waren unzufrieden. Nur ein Drittel der Befragten (36,4%) möchte, dass künftig „möglichst viele Veranstaltungen des Beethovenfestes in der Beethovenhalle stattfinden“. Zwei Drittel (36,4%) wollen, dass „weiterhin die Vielfalt der Veranstaltungsorte in der ganzen Stadt vom Beethovenfest genutzt wird.“ Lesen Sie mehr…
19. Aug 2025

Dirk Kaftan bleibt bis 2032 in Bonn

Anfang September wird der Rat über die von der Stadtveraltung vorgeschlagene Vertragsverlängerung für den Generalmusikdirektor des Beethoven Orchester Bonn abstimmen. Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN begrüßen diese Entwicklung erwarten zugleich von Rat und Verwaltung, dass Qualität und Selbstständigkeit des Orchesters auch bei der notwendigen Haushaltskonsolidierung gesichert bleiben. Lesen Sie mehr…
21. Jul 2025

AM 12. AUGUST 2025 ERINNERTEN DIE BÜRGER FÜR BEETHOVEN

zum zwölften Mal an die Enthüllung des Beethoven-Denkmals am gleichen Tag im Jahr 1845. Die musikalische Gestaltung übernahm Veronika Peulic (Klavier) BEETHOVEN BONNENSIS Preisträgerin 2024. Über die Geschichte des Denkmals informierte der Vorsitzende der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel. An der einstündigen Veranstaltung nahmen etwa 200 Besucherinnen und Besucher teil. Lesen Sie mehr…
03. Jul 2025

WIE SICH UNSERE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DARSTELLT,

dokumentiert unser Pressespiegel für das erste Halbjahr 2025. Dem Satzungsauftrag der BÜRGER FÜR BEETHOVEN, "die Musik Ludwig van Beethovens und sein Andenken zu pflegen", kommen wir auch durch unsere Öffentlichkeitsarbeit nach. Hier finden Sie alle unsere Pressespiegel seit 2013. Sie dokumentieren die Medienberichterstattung über unsere Arbeit und geben unsere Presseerklärungen im vollständig Wortlaut wieder. Lesen Sie mehr…