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Aus dem Artikel "Bonn als Beethovenstadt" im Rheinischen Merkur vom 15. Mai 1948:
"Bei dieser Gelegenheit gilt es, einmal ganz deutlich den Finger auf eine offene Wunde im Bonner Musikleben zu legen - eine ebenso undankbare wie notwendige Chronistenpflicht.
Seit 1945 steht Bonn erneut vor der Frage, entweder seinen Ruf als Beethovenstadt zu rechtfertigen und auch städtischerseits höchstes musikalisches Niveau anzustreben oder musikalische „Provinz" zu bleiben. Was Salzburg für Mozart ist, könnte und müßte Bonn für Beethoven werden. Dieser Wunschtraum eines westlichen Salzburg bewegt seit Jahren viele Bonner Musikfreunde. Daß ein großer Teil des Bonner Konzertpublikums reif wäre für ein solches Niveau, zeigte soeben wiederum die verständnisvolle, tiefgehende Anteilnahme am Kammermusikfest.
Was nun die oben angedeutete Alternative betrifft, so hat sich Bonn bisher keineswegs zu seiner höchsten Möglichkeit durchgerungen."