Volltextsuche:

DEN GÖTTERFUNKEN 2022 erhielt der Beethoven-Geburtsraum

im neuen Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) des Universätsklinikum Bonn. Den Preis nahmen der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzender des Uni-Klinikum Bonn Prof. Wolfgang Holzgreve und die Direktorin der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin Prof. Brigitte Strizek entgegen.
v. l. n.r.: Prof. Wolfgang Holzgreve, Prof. Brigitte Strizek, Dr. Stephan Eisel
v. l. n.r.: Prof. Wolfgang Holzgreve, Prof. Brigitte Strizek, Dr. Stephan Eisel

 

Den folgenden Text können Sie hier ausdrucken.

 

“Götterfunken“ 2022
 für das Beethoven-Geburtsraum im Universitätsklinikum Bonn 

Zum sechsten Mal  haben die BÜRGER FÜR BEETHOVEN gestern ihren Preis „Götterfunken“ an eine Institution verliehen, die in besonderer Weise für das Thema Ludwig van Beethoven wirbt, ohne von ihrer eigentlichen Aufgabenstellung dazu verpflichtet zu sein. Der Vorsitzende der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel sagte dazu: „Wir wollen uns mit der Auszeichnung bei denen bedanken, die auf außergewöhnlichen Wegen den großen Komponisten möglichst vielen Bürgern näherbringen. Bonn wird sich als Beethovenstadt nämlich nur etablieren können, wenn wir dabei ausgetretene Pfade verlassen.“

2022 geht die Auszeichnung an den Beethoven-Geburtsraum im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) am Bonner Universitätsklinikum (UKB). Das Anfang 2020 eröffnete neue Zentrum bietet 164 Patienten Platz und vereint alle Disziplinen der Kinderheilkunde und der Geburtshilfe unter einem Dach. Ein besonderer Schwerpunkt wurde im Neubau auf die geburts- und kinderfreundliche Architektur und künstlerische Gestaltung gelegt.

Anlässlich des diesjährigen 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven wurde im neuen ELKI auch ein Beethoven-Geburtsraum eingerichtet, in dem an Wänden und Decke das Sternbild von Beethovens Tauftag künstlerisch nachvollzogen wird. Dazu sagte der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Wolfgang Holzgreve: „Ludwig von Beethoven ist wohl das international bekannteste in Bonn geborene Kind, und die 22 Jahre in unserer schönen Stadt waren prägend. Sein engster Freund seit der Jugend war der Geburtshelfer Prof. Dr. Franz Wegeler, dem Beethoven später von Wien aus auch als einem der ersten seine beginnende Hörstörung anvertraute. Wir haben daher im ELKI einen Kreissaal nach Ludwig van Beethoven und eine Wartezone nach unserem Kollegen Franz Gerhard Wegeler benannt.“ 

Hans Christoph Pakleppa, Projektbeauftragter im Vorstand der BÜRGER FÜR BEETHOVEN ergänzte: "Mit der Einrichtung eines Beethoven-Geburtsraums bekennt sich das Bonner Uni-Klinikum zum großen Komponisten und erinnert an seine Geburt in Bonn. Das ELKI setzt neue Maßstäbe und führt auf vorbildliche Weise die Arbeit von Beethovens Jugendfreund Wegeler fort, der sich nach seinem Medizinstudium um die Geburtshilfe in Bonn verdient gemacht hat.“

Neben Prof. Wolfgang Holzgreve nahm den Preis auch Prof. Brigitte Strizek, Direktorin der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, entgegen. Gäste der Preisverleihung waren außerdem Julia Höller, Mitglied des Landtages und des Kuratorium der Bürger für Beethoven, sowie der Bonner Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall. Die Überreichung wurde musikalisch von dem Kinderchor BÖNNSCHE PÄNZ unter der Leitung Joe Tillmann (Pauker im Beethoven Orchester Bonn) gestaltet.

Bei der ca. 20 cm hohe „Götterfunken“-Stele, die bei den Ausgezeichneten verbleibt, ist jeweils ein Unikat, gestaltet von der freischaffenden Bildhauerin Beate Meffert-Schmengler. Bisherige Preisträger seit 2017 waren die Bonner Polizei, die Stiftung Namen-Jesu-Kirche, der Verein "Kleiner Lernspatz", die Bäckerei Mauel 1883 GmbH und die Bürgergruppe TaTaTaTa.

Aus: Beate Eckstein: Beethovens Sterne (Detlef Beers Arbeit für das neue Eltern-Kind-Zentrum der Universitätsklinik Bonn)

Mit der Ausgestaltung des großen Geburtssaals und der angrenzenden Mutter-Kind- Räume wurde der Bonner Künstler Detlef Beer (geb. 1963 in Wolfenbüttel) beauftragt, der in Bonn bereits einige Kunst-am-Bau-Projekte realisieren konnte.

Sein Konzept setzte bei der Einzigartigkeit und dem Besonderen jeder Geburt an und ist gleichzeitig bemüht, einen Bezug zum Geburtsort Bonn herzustellen.

Kongenial vereint Beer beide Aspekte in seinem Entwurf, der in Zusammenarbeit mit dem Astronom Dr. Andreas Maul geplant wurde: Ausgangspunkt ist die Sternenkonstellation am 17. Dezember 1770, dem Tauftag Ludwig van Beethovens – dem großen Sohn der Stadt Bonn. Den damaligen Sternenhimmel übertrug der Künstler auf die Decke und Wände des Geburtssaals, die mit einem lichten Blaugrau gefasst wurden.

Die 150 Sterne am Tage der Taufe des Musikgenies wurden bei der Farbgebung ausgelassen und strahlen im Weiß des ursprünglichen Deckengrundes. Dadurch erhalten die Sternpositionen eine besondere Tiefe und Räumlichkeit, die bei einer einfachen „Bemalung“ nicht gegeben wäre. Der Sternenhimmel öffnet so die Architektur des Kreissaals räumlich nach oben und stellt zugleich einen spirituell-kosmischen Bezug zur Geburtsstunde Beethovens — und künftig zu jeder Geburt her, die hier stattfinden wird.

Über dem Geburtsstuhl ist ein besonders großer Stern ausgespart, der die werdende Mutter während der Geburt begleiten wird und ihr auf den Tafelbildern in den angrenzenden, ebenfalls blaugefärbten Mutter-Kind-Räumen wieder begegnet. Für diese Rückzugsräume hat Beer je ein individuelles Gemälde eines Nachthimmels mit dem großen Stern als Mittelpunkt vorgesehen. In mehreren Blau-Schichten verschiedener Dunkeltönung bieten die Gemälde einen tiefen, nächtlichen Himmel mit vielen kleinen Sternen, die um den großen Stern drapiert sind. Durch die Abstufung der Blautöne von tiefdunkel bis hell erscheint der Sternenhimmel geheimnisvoll und tief, fast bis in die Unendlichkeit zu gehen.

So begleitet ein Stern die Mutter von der Geburt bis in den semiprivaten Raum des Wöchnerinnenbettes. Dieses individuelle Gemälde mit dem „persönlichen“ Stern wird wiederum eingebunden in die „Sternstunde“ der Geburt eines musikalischen Genies, die stellvertretend für die Wünsche und Hoffnungen der werdenden Eltern für ihr Kind, für die Eröffnung der Möglichkeiten, aber auch die Einzigartigkeit jeder Geburt, Genie hin oder her.

Als weitere Ebene sind im Gang vor den Kreißsälen die zwölf astrologischen Sternbilder dargestellt, dem das Neugeborene zugeordnet werden kann. Dazu wird ein Schriftzug „Unter Deinem Stern“ angebracht. Hier können die Angehörigen ein Foto des Neugeborenen aufnehmen.

RSS

UNSER LUDWIG

UNSER LUDWIG

Nächste Termine

Fr 30.05 Beethoven Piano Club – 20. Konzert Pantheon Bonn (Siegburger Str. 42, 53229 Bonn)
Sa 31.0516:00 Uhr Beethoven Trio Bonn und Freunde Collegium Leoninum Noeggerathstr. 34, 53111 Bonn
Mi 04.0619:30 Uhr Vorstandssitzung
(nur mit Einladung)
Rheinhotel Dreesen
Di 24.0619:00 Uhr Konzert zur Verleihung des Beethoven-Ring an Michiaki Ueno Beethoven-Haus, Bonngasse 24-26 (Eintritt 25 Euro)
Mi 25.0619:30 Uhr Beethoven Piano Club – 21. Konzert Pantheon Bonn (Siegburger Str. 42, 53229 Bonn)

BEETHOVEN und PEANUTS

BEETHOVEN und PEANUTS

Der Bonner Beethoven

Der Bonner Beethoven
 

Frühere Artikel

27. Mrz 2025

Am 26. März präsentierte Fabian Müller

bei einem Gesprächskonzert sein Kompositionsprojekt mit Bagatellen zu jeder der 32 Klaviersonaten von Beethoven. Bagatellen („Kleinigkeiten“) sind kurze Charakterstücke, meist für Klavier. Beethoven hat diese Gattung besonders gepflegt und sich ihr immer wieder zugewandt. Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN unterstützen das Projekt. Das Gesprächskonzert erinnerte an den  Todestag Beethovens, der zugleich der Jahrestag seines ersten öffentlichen Auftritts 1778 in Köln war. Lesen Sie mehr…
05. Mrz 2025

Mit dem XI. Musikerfrühstück am 9. März erinnerten die

BÜRGER FÜR BEETHOVEN in der Godesberger Redoute daran, dass dort im Juli 1792 Joseph Haydn Ludwig van Beethoven begegnet ist. Damals richteten die Musiker des Bonner kurfürstlichen Orchesters in Godesberg -  "einem Lustorte nahe bei Bonn" - ein Frühstück aus. Wie damals wurde daran mit einem Brunch und einem Gesprächskonzert erinnert. Die musikalische Gestaltung übernahm am Klavier Stella Keller, BEETHOVEN BONNENSIS-PREISTRÄGERIN 2024. Lesen Sie mehr…
28. Feb 2025

Beim Bonner Rosenmontagszug 2025 waren die

BÜRGER FÜR BEETHOVEN wieder mit einem Beethoven-Mottowagen und einer Fußgruppe dabei. Unter dem Motto LUDWIG ALAAF fuhren auf dem Wagen mit: Dirk Kaftan (GMD  Beethoven Orchester), Steven Walter (Intendant Beethovenfest), Susanne Kessel ( Beethoven Piano Club), David Hecker (Leiter  Beethoven Musikschule Bonn) und Stephan Eisel (Vorsitzender Bürger für Beethoven) Lesen Sie mehr…
14. Feb 2025

MIT EINEM SONDERKONZERT am 14. Februar 2025 bedankte

sich Beethoven-Ring-Träger Philippe Tondre bei den Bürgern für Beethoven. Er hat die Auszeichnung des Beethoven-Vereins 2012 erhalten und ist heute Solo-Oboist des Philadephia Orchestra. In Bonn spielte er mit seiner Klavierpartnerin Danae Dörken ein besonderes Programm.
Lesen Sie mehr…
27. Jan 2025

Leider nichts Konkretes zu Beethoven enthält ein

„Letter of Intent“ zur Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz, den Vertreter von Bund, Ländern und der Region im Januar 2025 unterzeichnet haben. Damit soll der bisher erreichte Verhandlungsstand einer neuen Bundesregierung vorgelegt werden. Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN sind dabei enttäuscht über die bisher erreichten Ergebnisse zu Bonn als Beethovenstadt. Es reiche nicht, wie in der jetzt unterzeichn. Beim Thema Beethovenstadt müsse erheblich nachgebessert werden. Lesen Sie mehr…
07. Jan 2025

Grundlegend ist das Buch "Beethoven - Die 22 Bonner Jahre"

von Stephan Eisel, das zum 250. Geburtstag des Komponisten im Verlag Beethoven-Haus erschienen ist. Christine Siegert, Verlagsleiterin und Leiterin des Forschungszentrums Beethoven-Archiv sagte dazu: „Stephan Eisels Buch ist das neue Standardwerk zu Beethovens Bonner Zeit." Der Autor bette die Entwicklung des jungen Beethoven in die kulturellen Kontexte seiner Heimatstadt ein. Eisel, der vier Jahre an dem Buch gearbeitet hat, will mit seiner Publikation einen Kontrapunkt zur Vernachlässigung der Bonner Jahre in der Beethoven-Literatur setzen: „Es ist auffällig, dazu es dazu seit fast hundert Jahren zwar einige Aufsätze, aber keine eigenständige umfangreiche Untersuchung gegeben hat.“ Immerhin habe Beethoven länger in Bonn gelebt und gearbeitet als Mozart in Salzburg. In seiner Studie greift Eisel auf zahlreiche zeitgenössische Quellen zurück, die er ausführlich zitiert.  Lesen Sie mehr…
31. Dez 2024

WIE SICH UNSERE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DARSTELLT,

dokumentieren unsere Pressespiegel. Hier finden Sie nicht nur die Berichterstattung in den Medien, sondern auch unsere Pressemitteilungen im vollständigen Wortlaut. Soeben neu erschienen ist der Pressespiegel für das 2. Halbjahr 2024. Lesen Sie mehr…
01. Dez 2024

In einem Jahresrückblick in Bildern

finden Sie hier die wichtigsten Aktivitäten der BÜRGER FÜR BEETHOVEN im Jahr 2024. Ziel des Beethoven-Vereins, der über 1700 Mitglieder hat, ist die Pflege der Musik von Ludwig van Beethoven und seines Erbes in seiner Heimatregion Bonn. In Bonn wurde der große Komponist nicht nur geboren, sondern hat hier 22 Jahre gelebt und gearbeitet - länger als Mozart in Salzburg. Lesen Sie mehr…
27. Nov 2024

Zu den 50 Bonner Geheimnissen,

die jetzt in einem Sammelband zusammengetragen wurden, gehören auch drei Geschichten rund um Ludwig van Beethoven. Dabei geht es um den Weinhandel, den die Familie Beethoven betrieben hat, das Grab der Schiller-Witwe auf dem Alten-Friedhof und den Sockel des Beethoven-Denkmals.  Lesen Sie mehr…
20. Nov 2024

Bonn und Beethovens Neunte ist Thema

eines Beethoven-Buchs von Stephan Eisel. Beethovens Meisterwerk hat vielfältige Bezüge zu seiner Heimatstadt. Stephan Eisel erklärt auf 168 Seiten - incl. einer englischen Übersetzung -, was es damit auf sich hat. So hat Beethoven Schillers "Ode an die Freude" bereits in Bonn kennengelernt und hier die Absicht geäußert, das Gedicht zu vertonen. Und mit Ferdinand Ries war 1817 bzw. 1822 ein Bonner der Auftraggeber für die 9. Sinfonie, denn er wwar damals Direktor der London Philharmonic Society. Lesen Sie mehr…