Volltextsuche:

Bonn und Beethovens Neunte ist Thema

des neuen Beethoven-Buchs von Stephan Eisel. Beethovens Meisterwerk hat vielfältige Bezüge zu seiner Heimatstadt. Stephan Eisel erklärt auf 168 Seiten - incl. einer englischen Übersetzung -, was es damit auf sich hat. So hat Beethoven Schillers "Ode an die Freude" bereits in Bonn kennengelernt und hier die Absicht geäußert, das Gedicht zu vertonen. Und mit Ferdinand Ries war 1817 bzw. 1822 ein Bonner der Auftraggeber für die 9. Sinfonie, denn er wwar damals Direktor der London Philharmonic Society.
Bonn und Beethovens Neunte ist Thema

 

 

 

Hier können Sie das Buch Stephan Eisel, Bonn und Beethovens Neunte, 168 Seiten, 12,5 x 19 cm, Klappenbroschur, durchgehend farbig bebildert, ISBN: 978-3-96058-496-4

zum Preis von 12,99 € 

bestellen.

Die Buchvorstellung im Beethoven-Haus am 29. 4. 2024 mit Malte Boecker (Beethoven-Haus), Antje-Frederike Heel (Verlegerin) und Tillmann Boettcher (Dramaturg des Beethoven Orchester Bonn)

Die Buchvorstellung im Beethoven-Haus am 29. 4. 2024 mit Malte Boecker (Beethoven-Haus), Antje-Frederike Heel (Verlegerin) und Tillmann Boettcher (Dramaturg des Beethoven Orchester Bonn)

Kaum bekannt sind die Bonner Wurzeln von Beethovens 9. Sinfonie:

  • In Bonn lernte Ludwig van Beethoven das Gedicht mit der Anfangszeile „Freude, schöner Götterfunken“ von Friedrich Schiller kennen. 

  • Hier begann seine lebenslange Bewunderung für das Schaffen des Dichters, dem er nie persönlich begegnet ist.

  • Zugleich war Beethovens Bonner Freund Bartholomäus Fischenich mit den Schillers in Jena eng verbunden. Er schrieb Charlotte Schiller schon wenige Wochen nach dessen Abreise nach Wien, dass Beethoven „Schillers Freude und zwar jede Strophe bearbeiten“ wolle.

  • Wahrscheinlich in der Bonner Zeit entstand die erste – leider verschollene – Vertonung des Gedichts durch den Bonner Komponisten.

  • Auch in der Entstehungsgeschichte der berühmten Melo- die aus Beethovens Sinfonie deutet manches auf Bonn.

  • Es war auch der Bonner Ferdinand Ries, der Beethoven zuerst 1817 und dann zum zweiten Mal 1822 den Auftrag für die Komposition seiner 9. Sinfonie gab. Er war damals Direktor der Philharmonic Society of London.

  • Unter der Leitung von Ferdinand Ries fand auch am 23. Mai 1825 in Aachen eine der drei Aufführungen des noch un- gedruckten Werkes statt, die Beethoven persönlich autorisiert hat. Das war zugleich die erste Aufführung der Neun- ten in Beethovens rheinischer Heimat.

  • In seiner Widmungsanfrage für die 9. Sinfonie an den preußischen König Friedrich Wilhelm III. bezeichnete sich Ludwig van Beethoven 1826 noch kurz vor seinem Tod ausdrücklich als „Bürger von Bonn“.

  • In seiner Heimatstadt Bonn wurde Beethovens 9. Sinfonie schließlich erstmals am 10. August 1845 beim ersten Beethovenfest anlässlich der Enthüllung des Beethoven- Denkmals aufgeführt, in dessen Grundstein kurz zuvor die gedruckte Partitur des Werkes hinterlegt worden war. 

GeneralAnzeiger Bonn 27. April 2024

 

BONN UND DIE GÖTTERFUNKEN

VON BERNHARD HARTMANN

Als seine Sinfonie Nr. 9 mit der Vertonung von Friedrich Schillers Ode „An die Freude“ vor 200 Jahren am 7. Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater unter Mitwirkung des ertaubten Komponisten uraufgeführt wurde, hatte Ludwig van Beethoven seine Heimatstadt Bonn schon seit fast 32 Jahren nicht mehr gesehen. Und dennoch lebt seine Bonner Vergangenheit auch in dieser Sinfonie fort. In seinem Buch „Bonn und Beethovens Neunte“ begibt sich der Autor Stephan Eisel auf die Suche nach den Bonner Wurzeln von Beethovens vielleicht berühmtesten Werk. Und wird fündig.

Eisel, der auch Vorsitzender des Vereins Bürger für Beethoven ist, hatte bereits zum Jubiläumsjahr 2020 mit seinem 550 Seiten starken Buch „Beethoven – Die 22 Bonner Jahre“ ein Standardwerk über das Leben des jungen Komponisten vorgelegt. Von dieser intensiven Beschäftigung profitiert der Autor natürlich auch bei seiner erneuten Spurensuche. Naturgemäß fällt das Buch zur Neunten deutlich schmaler aus. Von den insgesamt 168 Seiten entfallen 104 auf den deutschen Text, bei den restlichen 64 Seiten handelt es sich um die gleich mitgelieferte englische Übersetzung. Der Inhalt beeindruckt vor allem durch die Fülle der Fakten und Indizien, die auf eine nahezu lebenslange Beschäftigung mit Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“ hinweisen. Dass Beethoven bereits in jungen Jahren die Schiller’schen Verse kannte, darf demnach als gesichert gelten.

Eisel arbeitet in seinem Buch sehr deutlich heraus, dass Beethoven Schiller bereits früh verehrte. Seine Werke waren in Bonn bekannt, seine Theaterstücke wurden hier aufgeführt: „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, das Trauerspiel „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ gelangte 1783 am Bonner Hoftheater sogar zur Uraufführung.

Die Allgegenwart Schillers in Bonn weist Eisel auch am sogenannten „Stammbuch“ nach, das Freunde dem Komponisten 1792 zum Abschied von Bonn überreichten. Darin wird Schiller mit Abstand am häufigsten zitiert. Beethoven selbst zierte kurz nach seiner Ankunft in Wien ein Stammbuchblatt für eine Pfarrerstochter mit einem Zitat aus dem „Don Carlos“, das er um einen eigenen, berühmt gewordenen Sinnspruch ergänzte: „Wohlthun, wo man kann Freiheit über alles lieben, Wahrheit nie, auch sogar am Throne nicht verleugnen.“ Ein Kapitel widmet Eisel dem Bonner Beethoven-Freund Konrad Fischenich, der während eines Studienjahres in Jena mit Schiller in einem Haus wohnte und sich mit ihm anfreundete.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Beethoven in seinen Bonner Jahren bereits die berühmten Schiller-Verse erstmals vertont hat. „So hätte er in Wien im vierten Satz der Neunten in Text und Musik zusammengeführt, was ihn schon in Bonn beschäftigte, aber noch unverbunden war“, schreibt Eisel.

Spannend ist auch das Kapitel über die eigentliche Entstehungsgeschichte der Neunten, die ursprünglich (zusammen mit einer weiteren, nie fertiggestellten Sinfonie) von dem Komponisten, Pianisten und Impresario Ferdinand Ries im Auftrag der Philharmonic Society bestellt wurde. Der 14 Jahre jüngere Ries war nicht nur Bonner wie Beethoven, sondern 1803 auch dessen Schüler und Sekretär. Die Einblicke in den Briefwechsel der beiden Musikerpersönlichkeiten ist für sich genommen schon eine außerordentlich spannende Geschichte, wenn darin über Geld ebenso verhandelt wird wie zum Beispiel über Ries’ letztlich erfolglosen Versuche, Beethoven zu einer Reise nach London zu bewegen. Dass die Uraufführung 1824 in Wien stattfand und London erst mit einiger Verspätung am 21. März 1825 in den Genuss kam, das epochale Werk zu erleben, entsprach eher nicht den Vereinbarungen zwischen dem Komponisten und der Philharmonic Society.

Dass Eisel in seinem Buch auch noch Raum findet, das Nachleben der Sinfonie unter besonderer Berücksichtigung Bonns zu skizzieren, ist ein weiteres Plus dieses höchst informativen und erhellenden Buches.

RSS

UNSER LUDWIG

UNSER LUDWIG

Nächste Termine

Do 07.1120:00 Uhr Klavier-Duo Silver-Garburg mit Beethoven Beethoven-Haus Bonn
Do 14.1119:00 Uhr Aachen und Beethovens Neunte Rosfabrik, Rosstraße 9 - 13, Aachen (Saal „Generali“)
Di 19.11 Beethoven Piano Club – 15. Konzert Pantheon Bonn (Siegburger Str. 42, 53229 Bonn)
Mi 27.1119:30 Uhr Vorstandssitzung
(nur mit Einladung)
Rheinhotel Dreesen

BEETHOVEN und PEANUTS

BEETHOVEN und PEANUTS

Der Bonner Beethoven

Der Bonner Beethoven
 

Frühere Artikel

21. Okt 2024

Beim 1. Bonner Beethoven-Dinner feiern die

BÜRGER FÜR BEETHOVEN am 1. Dezember 2024 um 19 Uhr im Bonner Dorint-Hotel den großen Komponisten. Zu einem viergängigen Menü angelehnt an Speisekarten aus Beethovens Zeit kommt ein besonderes musikalisches Programm mit dem Duo Praxedis (Harfe und Klavier) sowie den Pianisten Margit Haider-Dechant und Hermann Dechant Begleitprogramm. Im Mittelpunkt stehen Werke von Ludwig van Beethoven und seines Wiener Zeitgenossen Joseph Woelfl. Der Vorsitzende des Beethoven-Vereins Stephan Eisel steuert unterhaltsame Informationen vor allem zu Beethoven 22 Bonner Jahren bei. Lesen Sie mehr…
12. Okt 2024

MIT EINEM SONDERKONZERT am 14. Februar 2025

bedankt sich Beethoven-Ring-Träger Philippe Tondre bei den Bürgern für Beethoven. Er hat die Auszeichnung des Beethoven-Vereins 2012 erhalten und ist heute Solo-Oboist des Philadephia Orchestra, eines von Amerikas "Big Five" Symphonieorchestern. Ausserdem ist er Professor am Curtis Institute of Music in Philadelphia, USA und Gastprofessor am Royal Northern College of Music in Manchester, England. In Bonn spielt er mit seiner Klavierpartnerin Danae Dörken ein besonderes Programm. Lesen Sie mehr…
09. Okt 2024

Mit einem Kompositionsprojekt möchte sich Fabian Müller

intensiv mit dem Kompositionsprozess von Beethoven auseinanderzusetzen und seine eigene musikalische Sprache entdecken. Der herausragende Pianist wird zu jeder der 32 Klaviersonaten von Beethoven eine Bagatelle kompoinieren und diese so divers wie möglich gestalten. Bagatellen („Kleinigkeiten“) sind kurze Charakterstücke, meist für Klavier. Beethoven hat diese Gattung besonders gepflegt und sich ihr immer wieder zugewandt. Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN unterstützen das Projekt. Lesen Sie mehr…
03. Okt 2024

Mit einem Benefizkonzert für den Kibbuz NIR OZ setzten

die BÜRGER FÜR BEETHOVEN zum Jahrestag des Terroranschlags der Hamas  Beethovens ständigen Appell an die Menschlichkeit um. Deutsche und israelischen Musiker aus dem Sinfonieorchester Bergisch Gladbach und dem Beethoven Orchester Bonn spielten Werke von Prokofjev, Brahms, Schumann und Beethoven. Das Konzert wurde unterstützt  von Beethovenfest, Beethoven-Haus, Beethoven-Piano-Club, Contra-Kreis-Theater, Deutsch-Israelische Gesellschaft Bonn, Förderverein NS-Dokumentationszentrum Bonn e.V., Gedenkstätte Bonn, Junges Theater Bonn, Kulturbad Rüngsdorf, Opernfreunde Bonn und Pantheon. Lesen Sie mehr…
01. Okt 2024

Mit dem Klavier-Kabarett "Ludwig Alaaf" feiern

die BÜRGER FÜR BEETHOVEN am 16. Februar 2025 Karneval in der Endenicher Trinitatiskirche. Immerhin hat Ludwig van Beethoven mit der "Musik zu einer Ritterballett" WoO 1 selbst eine Karnevalsmusik geschrieben, die am Karnevalssonntag 1791 bei einem Maskenball aufgeführt wurde. Beim Klavier-Kabarett von Stephan Eisel reichen die Themen von Beethovens Bonner Liebschaften bis zum Nachweis, dass Beethoven alle wichtigen rheinischen Karnevalslieder komponiert hat. Auch das Bonner Prinzenpaar hat seinen Besuch angesagt. Lesen Sie mehr…
24. Sep 2024

Als Ehrenmitglied bleibt der Dirigent Gustavo Dudamel

den Bürgern für Beethoven in besonderer Weise verbunden. 2004 war der damals noch weitgehend unbekannte Dirigent aus Venezuela der erste Träger des Beethoven-Rings, den der Beethoven-Verein seitdem jährlich vergibt. Zwanzig Jahre später hat der inzwischen weltberühmte Dirigent in einem persönlichen Brief die Ehrenmitgliedschaft als eine "große Ehre" akzeptiert. Er zeigt sich dabei beeindruckt vom „anhaltenden Bürgerstolz auf unseren geliebten Ludwig van Beethoven“ und dankt den 1.700 Mitgliedern des Beethoven-Vereins dafür, „dass Sie alle seinen Traum von einer universellen Brüderlichkeit und der Feier des Lebens durch Musik aufrechterhalten“. Lesen Sie mehr…
08. Sep 2024

Die Abstimmung über die Verleihung des Beethoven-Ring 2024

durch die Bürger für Beethoven läuft noch bis zum 18. Oktober. Seit 2004 zeichnet der Beethoven-Verein junge aufstrebende Musiker mit dem BEETHOVEN-RING aus. Preisträger wird jeweils eine der jüngsten Künstlerpersönlichkeiten, die beim Beethovenfest ein Werk Beethovens interpretieren. Darüber entscheiden die Mitglieder der BÜRGER FÜR BEETHOVEN durch eine Abstimmung.  Lesen Sie mehr…
17. Aug 2024

Über "Die Kunst des Zuhörens" schrieb Steven Walter als

Intendant einen interessanten Beitrag zum Beethovenfest 2024 im Bonner General-Anzeiger. Sein Credo für dasvon ihm verantwortete Fstival lautet: "Wir sind für das Publikum da, nicht umgekehrt. Die Zuhörer stehen im Mittelpunkt von allem. ... Denn nur wer zuhört, kann verstehen und gestalten – und nur wo jemand wirklich zuhört, ergibt das Gesprochene überhaupt einen Sinn. Das wissen wir in der Musik, wo jedes Konzert sinnlos und verschwendet erscheint, in dem nicht genug Publikum ist."  Lesen Sie mehr…
05. Aug 2024

AM 12. AUGUST 2024 ERINNERteN DIE BÜRGER FÜR BEETHOVEN

zum elften Mal an die Enthüllung des Beethoven-Denkmals am gleichen Tag im Jahr 1845. Mit Musik und Berichten aus der Zeit wurde des historischen Ereignisses gedacht. Musikalische Gestaltung übernahm Elisa-Marie Kluwe (Klavier), BEETHOVEN BONNSIS Preisträgerin 2023. Die Moderation mit Zeitzeugenberichten liegt bei dem Vorsitzenden der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel. Lesen Sie mehr…
12. Jul 2024

AM 17. JULI, DEM 237. JAHRESTAG DES TODESTAGES DER MUTTER

Beethovens legten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN am Grab auf dem Bonner Alten Friedhof ein Konzert in der Friedhofskapelle mit Svenja Lienemann. Sie erhielt beim Jugendwettbewerb Beethoven Bonnensis der BÜRGER FÜR BEETHOVEN 2020 für ihr Spiel mit der Mandoline den Sonderpreis der Jury. Neben Stephan Eisel und Frank Wittwer (BÜRGER FÜR BEETHOVEN) legte Norbert Simon vom Mutter-Beethoven-Haus in Ehrenbreitstein einen Kranz am Grab nieder. Lesen Sie mehr…