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Am 3. Juli 2023 um 18:30 erinnert ein Gesprächskonzert

02. Juni 2023
im Collegium Leoninum an den Jahrestag der Einstellung von Ludwig van Beethovens als Hofmusiker am 1. Juli 1784. Damit wurde das 13-jährige Ausnahmetalent zum Berufsmusiker und trat in die Fußstapfen von Vater und Großvater, die beide Mitglieder der Bonner Hofkapelle waren. Als stellvertretender Hoforganist in den Stand der Hofmusiker aufgerückt. Als äußerliches Statussymbol durfte er nun die eindrucksvolle Uniform der Hofmusiker tragen:„See grüne Frackrock, grüne, kurze Hoß mit Schnalle, weiße Seite oder schwarze Seide Strümpf, Schuhe mit schwarze Schlöpp, weiße Seide geblümde West mit Klapptaschen, mit Shappoe, das West mit ächte Goldene Kort umsetz, Fisirt mit Locken und Hahrzopp, Klackhud, unterm linken Arm sein Dägen an der linke seite mit einer Silberne Koppel“.
Nachbildung der Galauniform des jungen Beethoven (Beethoven-Haus Bonn, Fotografie: Winfried Richarz)
Nachbildung der Galauniform des jungen Beethoven (Beethoven-Haus Bonn, Fotografie: Winfried Richarz)

 

Montag, 3. Juli 18:30 Uhr

Collegium Leoninum

Noeggerathstraße 34
53111 Bonn, Germany

Der Eintritt ist frei. Anmeldungen zwingend erforderlich unter webmaster@buerger-fuer-beethoven.de

Die Bürger für Beethoven laden ein zu einem Gesprächskonzert zum Jahrestag von Beethovens Dienstantritt in der Hofkapelle im Jahr 1784.

Musikalische Gestaltung durch das Beethoven-Trio Bonn: 

Mikhail Ovrutsky (1. Konzertmeister des Beethoven Orchester Bonn)

Grigory Alumyan (Solo Cellist des Beethoven Orchester Bonn)

und dem Gast-Pianisten Maximilian Schairer (Young Steinway Artist)

und der Moderation von Stephan Eisel.

Der Eintritt ist frei. Anmeldungen bitte unter webmaster@buerger-fuer-beethoven.de

Programm: 

Ludwig van Beethoven, Klaviertrio c-Moll op.1 Nr. 3  

Ludwig van Beethoven, Fantasie für Klavier (D-Dur, d-Moll) Unv 12 1793 – aus dem Kafka-Skizzenbuch (London 1970)

Ludwig van Beethoven, Sonate Nr. 14 cis-Moll op. 27 Nr. 2 "Mondscheinsonate" 

Reinhold Glière aus 8 Duos für Violine und Cello op. 39: Nr. 3. "Wiegenlied", 4. "Canzonetta" und Nr. 8 "Etüde"

Mikhail Ovrutsky, Grigory Alumyan, Maximilian Schairer und Stephan Eisel
Mikhail Ovrutsky, Grigory Alumyan, Maximilian Schairer und Stephan Eisel

AUS: STEPHAN EISEL, BEETHOVEN - DIE 22 BONNER JAHRE, BONN 2020:

Der neue Kurfürst Max Franz gab im Frühsommer 1784 beim Chef der kurfürstlichen Verwaltung Graf Sigismund von Salm und Reifferscheid, den er später zum Intendanten der Hofmusik machte, einen Überblick über die Hofkapelle und ein Konzept für eine Neuordnung, das auch einen Beitrag zur Finanzkonsolidierung leisten sollte, in Auftrag.

Das in diesem Zusammenhang erstellte „Unterthänigste Pro-Memoria die Kurfürstliche Hof Musique betrefend „zeigt, dass Beethovens bisheriger Vertretungsdienst für Neefe positiv aufgefallen war:  „Ludwig Betthoven, ein sohn des Betthoven sub Nr. 8, hat zwar Kein gehalt, hat aber wehrent der abweßenheit des Kappellen Meister Luchesy die Orgel versehen; ist von guter fähigkeit, noch jung, von guter stiller Aufführung und arm.“ In einem zugehörigen Dokument wurde vermerkt: „hat 2 Jahre gedient, kein Gehalt.“

Im Rahmen der notwendigen Sparmaßnahmen schlug Salm und Reifferscheid in einem weiteren Dokument, die Entlassung von Christian Gottlob Neefes als Hoforganist vor, nicht ohne Seitenhieb auf dessen Religionszugehörigkeit. Neefe habe „gar keine Meritten und ist erst vor drey jahren durch Protection angenommen worden, auch Calvinisch, hat vierhundert florin, so erspart werden könnten“.

Stattdessen könne der 13-jährige Ludwig van Beethoven Neefes Aufgaben an der Orgel übernehmen: „Wan Neffe abgedanket würde, müste ein anderer Organist angenommen werden, welcher, wan nur in der Kapelle gebraucht werden sollte, für 150 Florin zu bekommen wäre, es ist selbiger klein, jung und ein sohn eines hof musici, so in nöthigen fällen sehr oft und aniezo bald ein Jahr dieses sehr wohl versehen hat“.

Zwar wurde Neefe dann doch nicht entlassen, aber Beethoven erhielt durch das kurfürstliche Dekret vom 27. Juni 1784 zur Neuordnung der Hofkapelle auch offiziell zum 1. Juli seine erste bezahlte Stelle als stellvertretender Hoforganist.

Die Aufgaben des stellvertretenden Hoforganisten blieben auch nach der offiziellen Einstellung für Beethoven unverändert. Neefe bemerkte über diese Zeit: „Ich spiele nun mit dem jungen Bethoven, der ein vortrefliches Talent besitzt, wechselweise die Orgel“.

Es war der Organist Beethoven, der nunmehr in den Stand – wie es bei Bäckermeister Fischer heißt – der „Hof Musikckussen, in Galla Kleidertrach“ aufgerückt war. Als äußerliches Statussymbol durfte er nun die eindrucksvolle Uniform der Hofmusiker tragen:

See grüne Frackrock, grüne, kurze Hoß mit Schnalle, weiße Seite oder schwarze Seide Strümpf, Schuhe mit schwarze Schlöpp, weiße Seide geblümde West mit Klapptaschen, mit Shappoe, das West mit ächte Goldene Kort umsetz, Fisirt mit Locken und Hahrzopp, Klackhud, unterm linken Arm sein Dägen an der linke seite mit einer Silberne Koppel“.

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