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Am 9. Juli 2023 erinnerte das IX. Musikfrühstück

in der Godesberger Redoute daran, dass dort im Juli 1792 Joseph Haydn Ludwig van Beethoven begegnet ist. Damals richteten die Musiker des Bonner kurfürstlichen Orchesters in Godesberg -  "einem Lustorte nahe bei Bonn" - ein Frühstück aus. Wie damals wurde daran mit einem Brunch und einem Gesprächskonzert erinnert.
Die 1792 fertiggestellte Redoute in Godesberg mit Theater und Logierhäusern, aquarellierter Stich von Johann Ziegler, 1792, nach einer Zeichnung von Lorenz Janscha, Wien 1798
Die 1792 fertiggestellte Redoute in Godesberg mit Theater und Logierhäusern, aquarellierter Stich von Johann Ziegler, 1792, nach einer Zeichnung von Lorenz Janscha, Wien 1798

 

 

 

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Elina und Anna Gretschmann
Elina und Anna Gretschmann

Für das musikalische Programm sorgt die junge Berliner Pianistin Elina Gretschmann, die 2022 zu den Gewinnern des Jugendwettbewerbs "Beethoven Bonnensis" gehörte, mit ihrer Schwester Anna Gretschmann (Violine):

  • Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 4 in a-moll Op.23 (1. Satz)
  • Ludwig van Beethoven: Sonate pathetique Nr. 8 in c-moll Op.13 (2. Satz)
  • Richard Wagner/August Wilhelmj: Romanze nach dem Albumblatt (für Violine und Klavier)
  • Pablo de Sarasate: Introduktion und Tarantella, Op. 43 (für Violine und Klavierbegleitung)
  • Rodion Konstantinowitsch Shchedrin: Humoreske und" Im Stile von Albeniz" 

Die Moderation übernimmt Stephan Eisel. 

 

aus: Stephan Eisel, Beethoven - die 22 Bonner Jahre, Bonn 2020:

Als Haydn in der zweiten Juliwoche 1792 aus London kommend zu seinem zweiten Besuch in Bonn eintraf, war der Kurfürst bereits abgereist. Die Frankfurter Frag= und Anzeige=Nachrichten meldeten am 10. Juli 1792, dass Max Franz in der Stadt Quartier genommen habe, um am 14. Juli in Vertretung von Papst Pius VI. im dortigen Dom seinen Neffen Franz II. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu proklamieren. Sein Bruder Leopold II. war nach nur zwei Jahren auf dem Kaiserthron im März gestorben. Max Franz reiste von der Kaiserkrönung nach Mainz, wo vom 19. bis 21. Juli ein Fürstentag stattfand.

Joseph Haydn, der im Gefolge des Kurböhmischen Wahlbotschafters Fürst von Esterházy an der Kaiserkrönung teilnahm, ist spätestens am 13. Juli ebenfalls in Frankfurt eingetroffen. An diesem Tag kündigte das Frankfurter Staats-Ristretto ein Konzert mit einem neu erfundenen Instrument an, „das schon die größten Kenner mit dem lautesten Beyfall bewundert haben“. Diese Meldung findet sich fast wortgleich am selben Tag in den Frankfurter Frag= und Anzeige=Nachrichten. Dort ist in der Ausgabe vom 24. Juli auch zu lesen, dass zu den Bewunderern dieser neuen „Harmonica cœlestina“ auch „der große Capellmeister Haiden“ zählte.

In den Tagen zuvor war Haydn in Bonn, wo er vermutlich am 10. Juli Simrock traf.  In Abwesenheit des Kurfürsten luden die Musiker des Orchesters – vielleicht als Gegen- einladung zum Abendessen 18 Monate zuvor – den Meister zum Frühstück vermutlich in die neue Redoute in Godesberg ein.

Den kleinen Ort mit etwa 350 Einwohnern hatte man erst 1790 wegen der besonderen Qualität der dortigen Mineralquelle aufzuwerten begonnen. In diesem Jahr hatte Ferdinand Wurzer, Bruder von Beethovens Schulfreund Joseph Wurzer, seine viel beachtete Physikalisch-Chemische Beschreibung der Mineralquelle zu Godesberg bey Bonn vorgelegt und Kurfürst Max Franz dort die erste Badesaison eröffnet. In diesem Zusammenhang hatte er den Bau eines Redoutenhauses  angekündigt.

Es verwundert deshalb nicht, dass Franz Gerhard Wegeler später schrieb:

„Als Haydn zuerst aus England zurükkam, ward ihm vom Kurfürstlichen Orchester ein Frühstück in Godesberg, einem Lustorte nahe bei Bonn, gegeben. Bei dieser Veranlassung legte ihm Beethoven eine Cantate vor, welche von Haydn besonders beachtet und ihr Verfasser zu fortdauerndem Studium aufgemuntert wurde

Bei dem Treffen wurde offenbar Beethovens Unterricht bei Haydn in Wien verabredet.

 

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(nur mit Einladung)
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Am 12. Oktober findet das Klavierkabarett

UNSER LUDWIG LÄCHELT als Benefizveranstaltung im Rheinhotel Dreesen statt, wo 1993 die BÜRGER FÜR BEETHOVEN gegründet worden sind. Zum 30-jährige Jubiläum berichtet der Vereinvorsitzende Stephan Eisel  mit Fingerübungen auf 88 Tasten über Beethovens Bonner Jahre. Mit dabei ist auch Fritz Dreesen, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Kuratoriums des Beethoven-Vereins. 

Mit dem neuen Doppel-Jahrbuch 2021/2022 wollen

die BÜRGER FÜR BEETHOVEN "die Arbeit des Vereins Revue passieren lassen und zugleich mit Interviews und Gastbeiträgen diese und die Musikerinnen und Musiker, die dem Verein besonders verbunden sind, auf lebendige Art vorstellen", sagte die verantwortliche Redakteurin Verena Düren-Kölsch sagte: "Ich hoffe, das ist uns gelungen." Interessenten können das Jahrbuch kostenlos anfordern.

Generalmusikdirektor Dirk Kaftan hat sich

zum aktuellen Bonner Musikleben in einem Interview geäußert, das Vorstandsmitglied Verena Düren-Kölsch für das Jahrbuch 2021/22 der BÜRGER FÜR BEETHOVEN geführt hat. Der Chef des Beethoven Orchester Bonn brachte seine Job-Beschreibung auf den Punkt: "Ich halte an dem Glauben fest, dass man möglichst viele Menschen mit Musik zusammenbringen und erreichen kann und muss." Er fügte hinzu: "Beethoven spielt als sehr ergiebige Inspirationsquelle eine ganz große Rolle in unserer Arbeit."