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In einer Bilanz zum Beethoven-Jubiläum 2020/2021

18. Dezember 2021
betonen die BÜRGER FÜR BEETHOVEN, dass es sich bei den Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag des großen Komponisten um ein Aufbruchssignal für die Profilierung Bonns zur Beethovenstadt handeln muss. Ein dürfe nicht bei einem einmaligen Feuerwerk bleiben , sondern es müssten nachhaltige Strukturen geschaffen werden. Dazu gehöre auch ein angemessener Konzertsaal für die Musik Beethovens in der Stadt, in der er nicht zur geboren, sondern 22 Jahre gelebt und gearbeitet hat - länger als Mozart in Salzburg. Ausserdem bleibe es ein Ziel Bund und Land strukturell stärker beim Beethovenfest einzubinden.
In einer Bilanz zum Beethoven-Jubiläum 2020/2021

 

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Beethoven-Jubiläum als Aufbruchssignal für Bonn als Beethovenstadt
Bürger für Beethoven wollen nachhaltige Strukturen statt einmaliges Feuerwerk

Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN sehen in der Bilanz des Beethoven-Jubiläums 2020/2021 einen Zukunftsauftrag. Das sagte der Vorsitzende Stephan Eisel zum Ende des wegen der Corona-Krise verlängerten Jubiläumsjahres: „Die Jubiläumsfeierlichkeiten litten zwar unter den Corona-Einschränkungen, haben aber zugleich verdeutlicht, wieviel Potential Bonn hat, wenn man jetzt nachhaltige Strukturen für Bonn als Beethovenstadt schafft.“ So hat sich nach Beobachtung der BÜRGER FÜR BEETHOVEN fast überall die Einsicht durchgesetzt, dass Beethoven eine globale Dimension hat, mit der weltweit der Blick auf Bonn gelenkt werden kann. Das internationale Medienecho auf das Beethoven-Jubiläum habe vielen die Augen geöffnet.

Dabei wertet es der Beethoven-Verein als besonderen Erfolg, dass die Bürgeraktion „Unser Ludwig“ mit den Statuen von Ottmar Hörl, die die BÜRGER FÜR BEETHOVEN bereits im Frühjahr 2019 gemeinsam mit city-marketing-bonn durchgeführt hatten, „mit über 75.000 Besuchern auf dem Münsterplatz die eigentliche Eröffung des Jubiläumsjahres“ und das bestimmende Fotomotiv des Jubiläums in den nationalen und internationalen Medien war. Auch überall in der Stadt sei der „lächelnde Ludwig“ zu sehen und Bonn so als Beethovenstadt sichtbarer geworden: "Wieder einmal war es nicht eine städtische, sondern eine bürgerschaftliche Initiative, die den Takt vorgab."

Als weitere Leuchttürme des Jubiläums sehen die BÜRGER FÜR BEETHOVEN die Umsetzung des von ihnen geforderten und konzeptionierten Beethoven-Rundgangs mit 22 Stationen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis und die von dem Verein angestoßenen Publikationen zu Beethovens 22 Bonner Jahren: „Das sind Beethoven-Bausteine, die über den Tag hinaus bleiben.“ 

Eisel lobte die Beethoven-JubiläumsGmbH: "Es war richtig, dass die Jubiläumsfeierlichkeiten wegen der Corona-Einschränkungen verlängert wurden." So konnte auch das 2020 ausgefallene Beethovenfest 2021 nachgeholt werden. Besonderer Dank gebühre dem Bund, der die JubiläumsGmbH trotz mancher kommunaler Zögerlichkeiten auf den Weg gebracht habe. „Das war insbesondere das Verdienst von Günter Winands, Amtschef bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Beethoven Jubiläums GmbH.“ Auch die Leistung Malte Boecker in seiner Doppelfunktion als Direktor des Beethoven-Hauses und künstlerischer Geschäftsführer der Jubiläums-GmbH sei besonders anzuerkennen.

Jetzt gilt es nach Meinung der BÜRGER FÜR BEETHOVEN die vielen Netzwerke, die rund um die Beethoven-Aktivitäten entstanden sind, auch für die Zukunft zu nutzen, damit die Beethoven-Jubiläumsfeierlichkeiten kein einmaliges Feuerwerk bleiben: „Bonn braucht nachhaltige Strukturen, wenn es sich dauerhaft als Beethovenstadt profilieren will.“ Dazu gehöre es auch, das Beethovenfest durch eine strukturelle Beteiligung von Land und Bund "unabhängiger von den Höhen und Tiefen lokaler Kulturpolitik zu machen." Mit dem neuen Intendanten des Beethovenfestes, Steven Walter, ist der Beethoven-Verein dabei in engem Austausch. Für die Zukunft des Beethovenfestes sei es wichtig, dass dort die Chance des Neuanfangs genutzt wird.

Eine offene Wunde bleibt nach Auffassung der BÜRGER FÜR BEETHOVEN das Fehlen eines angemessenen Konzertsaals in der Beethovenstadt Bonn: „Das anhaltende Desaster um die Beethovenhalle zeigt, dass die Verhinderung des Beethoven-Festspielhauses durch die Bonner Kommunalpolitik eine der gravierendsten Fehlentscheidung in der jüngeren Stadtgeschichte war.“ Der Beethoven-Verein begrüßt es, dass der Rat endlich ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, um die „Sanierungsfähigkeit“ der Oper zu prüfen: „Für uns ist ein neues Bürgerzentrum für Kultur als „Beethoven-Campus“  erheblich sinnvoller als die teure Sanierung maroder Altbauten. Ein Neubau hätte niedrigere Betriebskosten, könnte moderne Standards der Umweltverträglichkeit erfüllen und mit einem modernen integrierten Opern- und Konzertsaal ein vielfältiges Musik- und Bühnenangebot etablieren.“

Eisel kündigte für Anfang 2022 ein Arbeitsprogramm seines Vereins „für Bonns nachhaltige Profilierung zur Beethovenstadt“ an: „Es wäre fatal, wenn Bonn jetzt wieder in einen Beethoven-Schlaf verfällt. Der Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten darf kein Endpunkt sein, sondern muss zum Aufbruchssignal für die Beethovenstadt Bonn werden.“

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