Barthold Witte hat die BÜRGER FÜR BEETHOVEN unseren Verein geprägt und war dessen Vorsitzender bis 2007. Ohne seinen Einsatz hätte die Bonner Stadtspitze die Anfang der 90er Jahre beschlossene Streichung des Beethovenfestes nicht rückgängig gemacht.
Mit über 1200 Mitgliedern sind die BÜRGER FÜR BEETHOVEN heute einer der größten Vereine in Bonn. Er wurde 1993 unter der Führung von Barthold Witte gegründet und wehrte sich mit dem dreimal privat organisierten "Beethoven-Marathon" gegen das von der Stadt beschlossene Ende der Beethovenfeste. Aufgrund des großen Zuspruchs aus der Bevölkerung musste die Stadt ihre ablehnende Haltung ändern.
"Dass es das heute so erfolgreiche Beethovenfest gibt, hat Bonn ganz wesentlich Barthold Witte zu verdanken. Kurz nachdem er als Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts in Ruhestand ging, hat er sein hohes Renomee und seine große Autorität in Kulturfragen für die Wiedereinführung der Beethovenfeste eingesetzt.", sagte der heutige Vereinsvorsitzende Stephan Eisel: "Barthold Witte war und ist eine Bonner Institution und wir sind sehr stolz darauf, dass er unser Gründungsvorsitzender ist und den Verein als Vorsitzender bis 2007 geprägt hat."
Witte hat die Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes unter Außenminister Hans-Dietrich Genscher von 1983 bis zu seiner Pensionierung 1992 geleitet und war von 1993 bis 2007 Vorsitzender der BÜRGER FÜR BEETHOVEN.
Anlässlich seines 85. Geburtstags ehren die BÜRGER FÜR BEETHOVEN Barthold Witte mit einem Empfang am 26. Mai um 11 Uhr im Rheinhotel Dreesen. Erwartet werden über 100 geladene Gäste aus Kultur und Politik.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der BÜRGER FÜR BEETHOVEN, Stephan Eisel, hält der frühere Intendant des Beethovenfestes Prof. Franz Willnauer die Laudatio. Der aus der Jugendarbeit des Vereins kommende vielfach ausgezeichnete Pianist Fabian Müller spielt Ludwig van Beethovens Klaviersonate f-moll op. 57 (Appassionata).
Barthold C. Witte wurde am 19.05.1928 in Kirchberg/Hunsrück geboren. Er wuchs in Kirchberg, Solingen und Dresden auf.
Von 1947 bis 1952 studierte er Geschichte, Geographie und deutsche Literatur an den Universitäten Mainz und Zürich. 1957 promovierte er mit einer landesgeschichtlichen Arbeit über den Rheingau.
Er begann seine politische Laufbahn 1952 als Assistent des Bundestagsabgeordneten und Bundesministers Hermann Schäfer in Bonn (1952-56).
Von 1956 bis 58 war er Fraktionsgeschäftsführer in Saarbrücken, von 1958 bis 59 Sprecher des saarländischen Wirtschaftsministeriums. Anschließend war er als leitender Redakteur des Wirtschafts-Informationsdienstes in Detmold und Bonn tätig (1959-63). Die Friedrich-Naumann-Stiftung berief ihn 1964 zu ihrem Geschäftsführer.
1971 trat er in den deutschen auswärtigen Dienst ein, dem er bis zu seiner Pensionierung 1992 angehörte. Zunächst war er im Auswärtigen Amt als Leiter des Grundsatzreferates der Kulturabteilung tätig, dann von 1977 als stell-vertretender bzw. ab 1983 als Leiter der Kulturabteilung.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit in Politik und Publizistik war er stets in einer Reihe von politischen und kirchlichen Ehrenämtern engagiert. Er ist seit 1950 Mitglied der FDP und gestaltet seitdem aktiv ihre Programmpolitik mit. 1991 wurde er in den Rat der EKD berufen, dem er bis Ende 1997 angehörte.