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„Eigenständigkeit des Orchesters bleibt Eckpfeiler der Beethovenstadt“
Der scheidende Generalmusikdirektor des Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier ist neues Ehrenmitglied der BÜRGER FÜR BEETHOVEN. Die entsprechende Urkunde wurde ihm nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluss am Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz vom Vereinsvorsitzenden Stephan Eisel überreicht: "Wir wollen Stefan Blunier für sein herausragendes Engagement in und für die Beethovenstadt Bonn danken. Er hat nicht zuletzt mit seinen vitalen Beethoven-Interpretationen besondere Ausrufezeichen gesetzt und unser Beethoven Orchester in großartiger Weise weiterentwickelt.“ Besondere musikalische Höhepunkte seien nicht zuletzt die von Blunier gestalteten langen Beethovennächte zum Tauftag Beethovens gewesen.
Stefan Blunier bedankte sich für die Ehrenmitgliedschaft mit den Worten: „Für Bonn ist die Profilierung zur Beethovenstadt eine Riesenchance, aber auch eine große Herausforderung. Dafür muss die Stadt alle Kräfte bündeln. Das bürgerschaftliche Engagement ist dabei unverzichtbar. Deshalb freue ich mich, dass die Bürger für Beethoven mir die Ehrenmitgliedschaft angetragen haben. Ich habe das gerne akzeptiert auch um ein Zeichen des Dankes dafür zu setzen, dass sich der Verein immer klar für das Beethoven Orchesters Bonn und seine Eigenständigkeit eingesetzt hat.“
Der 1964 in Bern geborene Stefan Blunier hatte die Position des Generalmusikdirektors in der Beethovenstadt Bonn 2008 nach Stationen in Mainz, Augsburg, Mannheim und Darmstadt übernommen. Er feierte mit dem Beethoven Orchester Bonn große Publikumserfolge und erhielt zahlreiche Auszeichungen aus der Fachwelt, darunter vier ECHO-Klassik-Preise für CD-Einspielungen. Die Auslastung seiner Bonner Konzerte lag beständig bei deutlich über 90 Prozent. Der Bonner Erfolg Bluniers hat auch überregionales Interesse geweckt. Als Dirigent gastierte Blunier bei über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien und übernahm Gastdirigate an zahlreichen Opernhäusern. Auf Tourneen mit dem Beethoven Orchester Bonn war er gefeierter Botschafter der Beethovenstadt in Europa, Asien und Nordamerika.
Eisel wies darauf hin, die Leistung Bluniers sei umso höher zu bewerten als er es mit einem nicht immer einfachen kulturpolitischen Umfeld in Bonn zu tun gehabt habe: „Es gab und gibt ja immer wieder Kräfte, die die Eigenständigkeit unseres Orchesters zur Disposition stellen und diesen elementaren Eckstein der Beethovenstadt schleifen wollen.“ Blunier habe solche Angriffe auch abwehren können, weil er ein „bürgernaher Orchesterchef ohne Allüren und Eitelkeit war: Er hat eben auch z. B. das Karnevalskonzert erhalten, ist mit seinen Konzerteinführungen in den persönlichen Dialog mit dem Publikum getreten und hat mit besonderen Konzertprogrammen viele Menschen über das traditionelle Konzertpublikum hinaus angesprochen. Viele Bonner bedauern seinen Weggang.“
Seinem Nachfolger hinterlasse Blunier „mehr als ein gut bestelltes Haus“. Dirk Kaftan finde ein profiliertes Orchester auf hohem Niveau und ein musikbegeistertes Publikum vor. Man dürfe darauf gespannt sein, welchen musikalischen Weg er von diesem Ausgangspunkt einschlage. Er werde dabei auf die Unterstützung der BÜRGER FÜR BEETHOVEN zählen können. Der Verein ist mit fast 1.500 der größte ehrenamtliche Verein in Bonn.