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Beethoven-Jubiläum: Die Zeit drängt
BÜRGER FÜR BEETHOVEN hoffen auf mehr Tempo bei der Stadt
Zum Tauftag von Ludwig van Beethoven am 17. Dezember haben die BÜRGER FÜR BEETHOVEN von der Stadtverwaltung mehr Dynamik bei den Vorbereitungen für das Beethoven-Jubiläum 2020 angemahnt. Der Vorsitzende des Vereins Stephan Eisel sagte nach einer Vorstandssitzung: „In fünf Jahren schaut die ganze Welt auf Bonn, wenn überall der 250. Beethoven-Geburtstag gefeiert wird. Fast alles, was bisher konkret auf den Weg gebracht wurde, geht auf bürgerschaftliche Initiativen zurück. Auch von der Verwaltung erwarten wir jetzt konkrete Taten. Die Zeit der Planspiele mit Organigrammen dauert schon zu lange.“ Die Einrichtung der „Ein-Mann-Geschäftsstelle Beethoven 2020“ sei ein erster Schritt, dürfe sich aber nicht in in der Einrichtung der städtischen Telefonnummer 77 2020 erschöpfen.
Ausdrücklich lobte Eisel die bisherigen Aktivitäten des Bundes. Man arbeite dort schon sehr konkret an der Umsetzung der Koalitionsvereinbarung, die das Beethoven-Jubiläum als nationale Aufgabe festschreibt. So ist bereits entschieden, dass es in der Bundeskunsthalle 2020 eine große Beethoven-Ausstellung geben wird und eine Koordinationsrunde von Bundesinstitutionen bereitet weitere konkrete Projekte vor. Aufgegriffen hat die Bundesregierung auch die Vorschläge der BÜRGER FÜR BEETHOVEN eine europaweite Beethoven-Briefmarke zu initiieren und zum Beethoven-Jubiläum einen EU-Gipfel nach Bonn zu holen: „Es ist schon bemerkenswert, dass die zuständigen Bundesminister unsere Anregungen schnell und konkret aufgreifen, während bisher eine Reaktion aus der Verwaltung ausblieb.“, sagte Eisel. Das gelte leider auch für die Studie „Mozart 2006 – Beethoven 2020“, die der Verein schon im September mit konkreten Vorschlägen für das Beethoven-Jubiläum an den Oberbürgermeister geschickt hatte.
Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN selbst hatten bereits 2012 ein Logo „Beethoven 2020 -Wir sind dabei“ vorgestellt. Außerdem haben sie einen „Runden Beethoven-Tisch“ mit Bonner Initiativen und Einrichtungen eingerichtet, die „Beethoven“ im Namen tragen, sind in Kontakt mit Wiener Beethoven-Initiativen und unterstützen das musikalische Geburtstagsprojekt „250 piano pieces for Beethoven“ der Bonner Pianistin Susanne Kessel: „Von der Stadt erwarten wir konkrete Beiträge wie einen für Besucher wirklich sichtbaren Beethoven-Rundgang, eine attraktive Gestaltung der Bonngasse mit dem Beethoven-Haus und konkrete Projekte der städtischen Einrichtungen. Das Mozartjahr 2006 hat gezeigt, welche Riesenchance hier auf Bonn wartet. Das müssen wir nutzen und dürfen uns nicht blamieren.“ Dazu gehöre auch das Beethoven-Festspielhauses, bei dessen Realisierung es sehr erfreulich Fortschritte gebe.
„Widersprüchlich und kurzsichtig“ ist nach Ansicht der BÜRGER FÜR BEETHOVEN die Vereinbarung der Jamaica-Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Dort werde das Beethovenjahr 2020 zwar als „für Bonn das bedeutendste kulturelle Ereignis der nächsten Jahre“ bezeichnet, das die Möglichkeit biete, „Bonn in einzigartiger Weise im kulturellen Bewusstsein der Welt zu verankern“. Aber dann hieße es: „Zusätzliche Mittel können durch die Stadt nicht bereitgestellt werden, sondern müssen von Bundes- und Landesebene geleistet werden.“ Dazu sagte Eisel: „Wer etwas für so wichtig hält, muss auch selbst anpacken und darf nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen.“