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Gründungserfolg als Zukunftsauftrag
Bürger für Beethoven feiern 20. Vereinsjubiläum
Bis auf den letzten Platz besetzt war der große Saal im Rheinhotel Dreesen als die BÜRGER FÜR BEETHOVEN dort am 7. Dezember ihren 20. Geburtstag feierten. An gleicher Stelle war der Verein am 7. Dezember 1993 von einem Dutzend Bonner Bürgern gegründet worden, die sich nicht mit der vom Stadtrat kurz zuvor beschlossenen Absage des Beethovenfestes abfinden wollten. Heute sind die BÜRGER FÜR BEETHOVEN mit über 1.300 Mitgliedern einer der größten Vereine in Bonn.
Stephan Eisel dankte als Vorsitzender den Gründungsmitgliedern mit dem Gründungsvorsitzende Barthold C. Witte an der Spitze: „Es ist Ihr großes Verdienst, dass das Beethovenfest wieder eingeführt wurde als der Rat in den 1990er Jahre mit der Streichung aller städtischen Zuschüsse das Ende besiegelt hatte.“ Wie bei der Errichtung des Beethoven-Denkmals und beim ersten Beethovenfest 1845 und dem 1889 verhinderten Abriss des Geburtshauses, der von der Stadt schon beschlossen war, sei es wieder eine Bürgerinitiative gewesen, die sich „gegen kommunalpolitische Kurzsichtigkeit in Sachen Beethoven“ durchgesetzt habe: „Wenn es um den größten Sohn der Stadt geht, war auf die Bürger schon immer mehr Verlass als auf offizielle Amtsinhaber.“
Dieser Gründungserfolg sei auch Zukunftsauftrag: „Wir BÜRGER FÜR BEETHOVEN haben erreicht, dass die Beethovenpflege im Koalitionsvertrag als nationale Aufgabe verankert wurde, bringen Beethoven als Weltkulturerbe voran und haben entscheidenden Anteil daran, wenn Anfang 2014 der vorhabenbezogene Bebauungsplan für das Beethoven-Festspielhaus eingereicht wird.“ Unter großem Beifall fügte Eisel hinzu: „Für Verzagtheit ist kein Platz, wenn man sich Beethoven beruft, sondern für uns gilt, was Robert Schumann 1836 in seinem Aufruf für ein Beethoven-Denkmal geschrieben hat: „ … dass, wenn nicht einmal der Anfang gemacht wird, sich eine Dekade auf die Trägheit der anderen berufen wird.“
Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN hatten 1995 zum 225. Geburtstag Ludwig van Beethovens, den die Stadt unbeachtet verstreichen lassen wollte, auf privater Basis den unvergessenen „Beethoven-Marathon“ organisiert. Damals wurde an drei Tagen in der ganzen Stadt rund um die Uhr Beethoven gespielt. Zu den 20 Konzerten kamen über 10.000 Besucher. Zahlreiche internationale Künstler unterstützten die Bürgerinitiative. Dieser „Beethoven-Marathon“ wurde 1997 und 1998 wiederholt, bis die städtischen Gremien das Beethovenfest wieder einsetzten und in seiner heutigen Form auch dauerhaft sicherten. Der Gründungsvorsitzende Witte erinnerte daran, dass dafür bis heute entscheidende Voraussetzung die von den BÜRGERN FÜR BEETHOVEN durchgesetzte eigenständige Organisationsform und eine unabhängige Intendanz sind.
Mit dabei waren von der ersten Stunde an auch Elisabeth von Blomberg, Fritz Dreesen, Anke Fuchs, Susanne und Horst Gundelach, Dr. Hanns und Renate Hieronymus, Nelly Hönig, Rosemarie Kluxen, Fides Krause-Brewer, Hewdig Lüderitz, Ursula Priesnitz, Josef Rott, Hannelore Weber und Ursel Witte. Bereits verstorben sind die Gründungsmitglieder Wilhelm Henrichsmeyer, Eberhard Hönig, Wolfgang Kluxen, Sieghardt von Köckritz, Christa Seib und Wolfgang Weber.