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Ärgerliche Rückschläge, einige Lichtblicke
Bürger für Beethoven bilanzieren „durchwachsenes Beethovenjahr 2015“
„Drei Schritte zurück und einer nach vorn“ - so bewerten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN das Beethovenjahr 2015. Der Vorsitzende Stephan Eisel sagte dazu: „Das kommunalpolitisch verschuldete Ende des Beethoven-Festspielhauses, eine verkorkste GMD-Suche und unverständliche Versäumnisse bei einer professionellen Vorbereitung des Beethoven-Jubiläums 2020 waren schwere Rückschläge. Ein Lichtblick ist, dass der neue Oberbürgermeister Beethoven zur Chefsache gemacht hat und damit hoffentlich der nötige Schwung in die Sache kommt.“
Als „Desaster mit langhaltenden Folgewirkungen“ sehen die BÜRGER FÜR BEETHOVEN das Ende des Beethoven-Festspielhauses: „Gerade weil die Deutsche Post DHL das Projekt mit großem Nachdruck, viel Geduld und auch erheblichen finanziellen Mitteln vorangetrieben hatte, war der Ausstieg mit dem ausdrücklichen Hinweis auf einen fehlenden Schulterschluss in der Stadt, eine Riesen-Blamage für den damaligen Oberbürgermeister, seinen Kulturdezernenten und eine von den Grünen dominierte Ratsmehrheit.“ Bonn seien damit über 100 Mio Euro an privaten Investitionen und 39 Mio Euro des Bundes verloren gegangen und zugleich habe man eine Riesenchance zur Profilierung als Beethovenstadt verspielt.
Dass die gleiche Ratsmehrheit dreimal soviel wie den städtischen Beitrag zum Festspielhaus für die alte Beethovenhalle beschlossen habe, könne man nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen: „Dabei weiß jeder, dass es bei diesen 50 Mio Euro nicht bleiben wird. Der Ratsbeschluss selbst spricht ja schon einen von einem Kostensteigerungsrisiko von 25 %.“ Es sei auch unseriös, dass eine solche Entscheidung – wie es im Ratsbeschluss wörtlich heisst – „vor Abschluss der Entwurfsplanung und Prüfung der Kostenberechnung“ sowie ohne Businessplan getroffen worden sei: „Auf derartig unsicherem Boden hätten wir das Festspielhaus nie gebaut.“ Außerdem werde selbst für die hohen zweistelligen Millionenbeträge die Akustik der Mehrzweckhalle für Konzerte nicht verbessert. Deshalb werde der Verein dafür auch keine Spenden sammeln. Für die BÜRGER FÜR BEETHOVEN ist klar: „Ohne angemessenen Konzertsaal bleibt die Beethovenstadt Bonn ein Torso. Deshalb steht das Thema auch künftig auf der Tagesordnung.“
Auch die gescheiterte Suche nach einem Nachfolger für Generalmusikdirektor Stefan Blunier habe der Beethovenstadt sehr geschadet: „Das war einfach unprofessionell.“ Immerhin habe der neue Oberbürgermeister aber durch ein Machtwort die Pläne beerdigt, das Orchester künftig dem Theaterbetrieb unterzuordnen: „Ashok Sridharan hat völlig Recht: Als Beethovenstadt braucht Bonn ein eigenständiges Orchester.“
Positiv bewerten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN die Entscheidung der neuen Stadtspitze, das Beethoven-Jubiläum 2020 zur Chefsache zu machen. Jetzt gehe es darum, auch inhaltliche Konsequenzen zu ziehen, denn das im Sommer von der Verwaltung vorgelegte Konzept sei enttäuschend und ungenügend: „Das Bonner Beethoven-Jubiläum muss sich von den Feiern in Hannover oder Stuttgart unterscheiden und das geht nur, wenn wir uns auf das konzentrieren, was Bonn für Beethoven so einmalig machte.“ Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN hatten als Anregungen für ein städtisches Kernprogramm 2020 „ Acht Bonner Alleinstellungsmerkmale bei Beethoven“ vorgelegt.
Im Unterschied zur politischen Bilanz hat 2015 nach Meinung der BÜRGER FÜR BEETHOVEN wieder faszinierende musikalische Höhepunkte gebracht. Dazu gehörten u.a. die Telekom-Piano-Competition, das Beethovenfest und die lange Beethoven-Nacht mit einer beeindruckenden Interpretation des 9. Sinfonie durch das Beethoven Orchester unter der Leitung von Stefan Blunier. Positiv sei mit 150 Neueintritten auch die Vereinsentwicklung verlaufen. Die BÜRGER FÜR BEETHOVEN zählen damit fast 1.500 Mitglieder.