Die vollständigen Statements können Sie hier ausdrucken.
BÜRGER FÜR BEETHOVEN
Bürger für ein Beethoven-Festspielhaus
Auszüge aus den Statements von den
Beethoven-Treffs 2010
Gesprächsrunde mit kulturpolitisch engagierten Bürgern
Ilona Schmiel, Intendantin der Internationalen Beethovenfeste in Bonn, 05.09.2010:
„Wir haben die einmalige Chance, durch privatwirtschaftliche Bauherren schlüsselfertig ein neues Beethoven Festspielhaus Bonn geschenkt zu bekommen! Ich plädiere vehement dafür, gerade auch mit Blick auf die jüngeren und zukünftigen Generationen, die Chance nicht zu vertun sondern den Bau eines Beethoven Festspielhauses mit den besten Rahmenbedingungen für Künstler, Ensembles und Produktionen aus der ganzen Welt zu unterstützen."
Philipp Adlung, Direktor des Beethoven-Hauses Bonn, 19.09.2010:
„Es gibt keine Konstante in der Bonner Geschichte, die den genialen Schöpfungen ihres größten Sohnes, Ludwig van Beethoven, an die Seite gestellt werden könnte. Seit bald 250 Jahren bildet seine Musik das Herz der gesamten abendländischen Musik und Kultur: kein Spielplan in einem Konzerthaus käme ohne Beethoven aus. Seine Musik ist bekannt und populär in allen Erdteilen und allen Zivilisationen. Schließlich ist sein Werk noch lange nicht in seiner ganzen Breite und Bedeutung bekannt und erforscht. Bonn täte also gut, sich nicht nur als ‚Beethoven-Stadt' zu titulieren, sondern auch sichtbare Zeichen dafür zu setzen.."
Philipp C. A. Klais, Orgelbauer, 19.09.2010:
„In Bonn hat Beethoven seine Wurzeln. Ich wünsche mir, dass uns das Bewusstsein hierfür die Kraft gibt, Kultur in den Mittelpunkt unserer Stadt zu stellen, jedem Kind das Erlernen eines Musikinstruments zu ermöglichen oder in einem Chor zu singen und die Bedeutung von guter Ausbildung für Jung und Alt zu erkennen. Musik ist Ausdruck von Lebensfreude und Lebenskultur. Ich wünsche mir den Mut für unsere Stadt, diese Identität, die uns durch Beethoven ‚in die Wiege' gelegt wurde, anzunehmen und mit Leben zu füllen. Dazu gehört für mich eine lebendige Stadt mit einem Beethovenfestspielhaus voller Leben, Cafes, Musikschulen, als Begegnungsstädte aller Menschen."
Susanne Kessel, Pianistin, 19.09.2010:
"Ich wünsche mir für Bonn ein ‚Großes Beethovenhaus' für Musiktheater, Konzerte und das jährliche Beethovenfest. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer alle Interessen bündelnden Bonner Bürgerinitiative, wie sie schon in der Vergangenheit erfolgreich war gegen den Abriss des Beethoven-Geburtshauses, des Sterbehauses Robert Schumanns, des Wohnhauses August Mackes und für die Wiederbelebung des Beethovenfestes."
Sigurd Trommer, Präsident der Bundesarchitektenkammer, 03.10.2010:
„ Beethoven ist ein unsterblicher Botschafter der Stadt für ihre Kultur. Seine Werke und Musikkultur insgesamt in einem Konzerthaus (in Bonn unter dem Begriff Festspielhaus etabliert) mit hervorragender Akustik und von einzigartiger Architektur Bürgern und Gästen darzubieten, ist ein notwendiges Engagement von Stadtkultur. Dies ist ein sehr wichtiger weicher Standortfaktor. Darüber hinaus ist es ein knallharter Standortfaktor für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit: Weltweit tätige Spitzenunternehmen wollen aus einer vorzeigbaren Stadt heraus agieren. Und dazu gehören eben an vorderer Stelle Kultur und Architektur, die in Bonn mit dem größten Sohn der Stadt Zukunftsfähigkeit sichern können. Beethoven und ein seiner Bedeutung angemessenes Konzerthaus sind insoweit auch ein ökonomischer Faktor für die Stadtentwicklung."
Sabine Lovatelli, Präsidentin des Mozarteum Sao Paolo, 03.10.2010:
„Meine Perspektive für die Zukunft der Beethovenstadt Bonn setzt bei der Vorstellung an, was sein könnte, wenn wir dem Begriff der Beethovenstadt wörtlich folgen wollten: Ein Zusammenfinden von Menschen, welche, angetrieben oder mitgerissen von dem kontinuierlichen Austausch über Beethoven, die anderen kulturellen Bereiche gesellschaftlich und wirtschaftlich beleben - wie die Kraft seiner Musik."
Christina Végh, Direktorin Bonner Kunstverein, 4.11.2010:
„Falls die Krise eine Chance ist, dann wollen wir sie nutzen. Neue Wege können nur gemeinsam - von Kultur, Politik und engagierten Bürgern - gefunden werden. ‚Zukunft mit Kultur', eine Initiative, die vom Bonner Kunstverein und interessierten Bürgern ausgeht, versteht sich als ein Baustein, der dazu beiträgt, Orte solcher Begegnungen zu schaffen. Bildung und Kultur sind Bereiche, die sich aus mannigfaltigen unterschiedlichen Strängen zusammensetzen und vielfach miteinander verwoben sind. Wissenschaft und Schule stehen im Bezug zu kulturellen Einrichtungen und umgekehrt. Der Austausch wiederum bindet interessierte Bürger ein und natürlich auch die Wirtschaft, die ihren Mitarbeitern einen attraktiven Standort anzubieten hat. Am Ende steht - und das muss das Ziel sein - weiterhin ein reges kulturelles Leben in der Stadt."
Monika Wulf-Mathies, Vorsitzende Fest.Spiel.Haus.Freunde, 14.11.2010:
„Es gibt für mich keinen besseren Repräsentanten für Dynamik und Zukunftsoptimismus als Beethoven. Dass Bonn eine positive Zukunftsvision braucht, um aus der WCCB-Depression herauszukommen, ist offensichtlich. Dazu gehört dann allerdings auch, dass man ein Zentrum für eine würdige Beethovenpflege, d.h. ein neues Festspielhaus braucht. Es gibt keine andere Stadt in Deutschland, die in der glücklichen Lage ist, Sponsoren für Bau und Betrieb eines architektonischen Leuchtturms mit internationaler Ausstrahlung und hervorragender Akustik zu haben. Dadurch steht das Festspielhaus."