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Mit dem XI. Musikerfrühstück am 9. März erinnerten die

BÜRGER FÜR BEETHOVEN in der Godesberger Redoute daran, dass dort im Juli 1792 Joseph Haydn Ludwig van Beethoven begegnet ist. Damals richteten die Musiker des Bonner kurfürstlichen Orchesters in Godesberg -  "einem Lustorte nahe bei Bonn" - ein Frühstück aus. Wie damals wurde daran mit einem Brunch und einem Gesprächskonzert erinnert. Die musikalische Gestaltung übernahm am Klavier Stella Keller, BEETHOVEN BONNENSIS-PREISTRÄGERIN 2024.

Stella Keller spielte den 1. und 3. Satz der "Sturm-Sonate" von Ludwig van Beethoven Op. 31 no. 2, von Frédéric Chopin die Ballade No 2, Op 38 und die Étude Op.25 No.11 (Winter Wind) sowie von Sergej Rachmaninov die Etude Tableau Op 39 No 6

 

AUS: STEPHAN EISEL, BEETHOVEN - DIE 22 BONNER JAHRE, BONN 2020:

Als Haydn in der zweiten Juliwoche 1792 aus London kommend zu seinem zweiten Besuch in Bonn eintraf, war der Kurfürst bereits abgereist. Die Frankfurter Frag= und Anzeige=Nachrichten meldeten am 10. Juli 1792, dass Max Franz in der Stadt Quartier genommen habe, um am 14. Juli in Vertretung von Papst Pius VI. im dortigen Dom seinen Neffen Franz II. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu proklamieren. Sein Bruder Leopold II. war nach nur zwei Jahren auf dem Kaiserthron im März gestorben. Max Franz reiste von der Kaiserkrönung nach Mainz, wo vom 19. bis 21. Juli ein Fürstentag stattfand.

Joseph Haydn, der im Gefolge des Kurböhmischen Wahlbotschafters Fürst von Esterházy an der Kaiserkrönung teilnahm, ist spätestens am 13. Juli ebenfalls in Frankfurt eingetroffen. An diesem Tag kündigte das Frankfurter Staats-Ristretto ein Konzert mit einem neu erfundenen Instrument an, „das schon die größten Kenner mit dem lautesten Beyfall bewundert haben“. Diese Meldung findet sich fast wortgleich am selben Tag in den Frankfurter Frag= und Anzeige=Nachrichten. Dort ist in der Ausgabe vom 24. Juli auch zu lesen, dass zu den Bewunderern dieser neuen „Harmonica cœlestina“ auch „der große Capellmeister Haiden“ zählte.

In den Tagen zuvor war Haydn in Bonn, wo er vermutlich am 10. Juli Simrock traf.  In Abwesenheit des Kurfürsten luden die Musiker des Orchesters – vielleicht als Gegen- einladung zum Abendessen 18 Monate zuvor – den Meister zum Frühstück vermutlich in die neue Redoute in Godesberg ein.

Den kleinen Ort mit etwa 350 Einwohnern hatte man erst 1790 wegen der besonderen Qualität der dortigen Mineralquelle aufzuwerten begonnen. In diesem Jahr hatte Ferdinand Wurzer, Bruder von Beethovens Schulfreund Joseph Wurzer, seine viel beachtete Physikalisch-Chemische Beschreibung der Mineralquelle zu Godesberg bey Bonn vorgelegt und Kurfürst Max Franz dort die erste Badesaison eröffnet. In diesem Zusammenhang hatte er den Bau eines Redoutenhauses  angekündigt.

Es verwundert deshalb nicht, dass Franz Gerhard Wegeler später schrieb:

„Als Haydn zuerst aus England zurükkam, ward ihm vom Kurfürstlichen Orchester ein Frühstück in Godesberg, einem Lustorte nahe bei Bonn, gegeben. Bei dieser Veranlassung legte ihm Beethoven eine Cantate vor, welche von Haydn besonders beachtet und ihr Verfasser zu fortdauerndem Studium aufgemuntert wurde

Bei dem Treffen wurde offenbar Beethovens Unterricht bei Haydn in Wien verabredet.

 

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Aktuelles

Im neuen Bundestag sind gleich fünf Mitglieder

der BÜRGER FÜR BEETHOVEN vertreten: Sebastian Hartmann (SPD), Dr. Norbert Röttgen (CDU), Hendrick Streeck (CDU), Katrin Uhlig (Grüne) und Lisa Winkelmeier-Becker (CDU) bilden parteiübergreifend eine starke "Beethoven-Fraktion". Dieses Netzwerk will der Beethoven-Verein für die weitere Profilierung Bonns als Beethovenstadt nutzen. Eine nächste wichtige Chance bietet dafür das Beethovenjahr 2027 rund um den 200. Todestag des großen Komponisten.

Das Beethoven Trio Bonn verstärkt mit

zwei weiteren Stimmführern des Beethoven Orchester Bonn spielt am 31. Mai um 16 Uhr im Collegium Leoninum Klavierquintette von Robert Schumann und Johannes Brahms. Moderiert wird das Konzert vom Vorsitzenden der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel.

DEn Beethoven-Ring erhält am 24. Juni der Cellist Michiaki Ueno.

Das gab der Vorsitzende  der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel bekannt. Ueno ist der 20. Träger des Beethoven-Rings. Er setzte sich in einer Abstimmung der 1.700 Mitglieder des Beethoven-Vereins unter den drei jüngsten Solisten des Beethovenfestes durch, die ein Werk von Beethoven interpretierten. Eisel sagte dazu: „Michiaki Ueno fasziniert das Publikum mit seiner natürlichen Musikalität und seiner hervorragenden Technik. Er gehört zu den beeindruckenden Cellisten seiner Generation und eröffnet den Zuhörern bewegende Hörerlebnisse.“

Am 1. April 1775 trat Nikolaus Simrock

seinen Dienst als zweiter Waldhornist in der Bonner Hofkapelle an, wo er später Kollege von Ludwig van Beethoven wurde. Ihm war immer freundschaftlich verbunden. Im Orchester kümmerte er sich um die Noten und gründete bald einen eigenen Verlag, in dem auch viele Erstausgaben von Beethoven erschienen. Der Simrock-Verlag, den später sein Sohn und dann sein Enkel übernahm, wurde zu einem der wichtigsten deutschen Verlagshäuser und die Familie Simrock spielte über mehrere Generationen hinweg eine wichtuge Rolle in der deutschen Kulturgeschichte.

Ein "Sonderopfer Kultur" lehnen die BÜRGER FÜR BEETHOVEN

im Haushalt der Stadt Bonn ab. In einer Stellungnahme zur "Zukunftsagenda Bonner Bühnen" der Bonner Stadtverwaltung unterstreichen sie als größter Bonner Kulturverein: "Natürlich muss auch der Kulturbereich zur notwendigen Haushaltskonsolidierung beitragen, aber wir halten den Vorschlag der Verwaltung für falsch, dass bei der Kultur mehr eingespart werden soll als in anderen Bereichen." Positiv bewertet der Beethoven-Verein, dass die Eigenstädigkeit des Beethoven Orchester Bonn gesichert und das Beethovenfest weiterentwickelt werden soll.