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Weltweit einmalig: Beethoven gibt es nur in der Amtskette des Bonner Oberbürgermeisters
Vor der Vereidigung des neuen Bonner Oberbürgermeisters Guido Deus am 13. November 2025 haben die BÜRGER FÜR BEETHOVEN auf eine Bonner Einzigartigkeit hingewiesen: Nur in der Amtskette des Bonner Oberbürgermeisters ist ein Portrait von Ludwig van Beethoven verarbeitet. Der Vorsitzende des Beethoven-Vereins Stephan Eisel erklärte dazu, dass dies „weltweit einmalig“ sei: „Auch in der Amtskette des Wiener Bürgermeisters spielt Beethoven keine Rolle. Dass sich dieses Symbol nur in der Bonner Amtskette befindet, unterstreicht die besondere Bedeutung und Verantwortung von Bonn als Beethovenstadt, der jedes Bonner Stadtoberhaupt verpflichtet ist. Darauf werden wir achten und darauf drängen.“
Schon in ihrem Glückwunschschreiben an den neuen Bonner OB Deus hatten die BÜRGER FÜR BEETHOVEN unterstrichen, dass Beethoven „mit 22 Jahren länger in Bonn gelebt und gearbeitet hat als Mozart in Salzburg. Wir finden, dass Bonn aus diesem Alleinstellungsmerkmal noch mehr machen kann als bisher. Dazu tragen wir mit unseren Initiativen und Ideen gerne bei.“ Deus gehört dem Beethoven-Verein schon seit einigen Jahren an und ist auch Mitglied in dessen Kuratorium.
Die Bonner Amtskette des Oberbürgermeisters wurde 1895 von der kaiserlichen Berliner Goldschmiede Vollgold&Sohn hergestellt. Sie besteht aus quer-ovalen Einzelgliedern und sieben Medaillen, von denen eine das Portrait von Ludwig van Beethoven zeigt. Die anderen zeigen zweimal den Bonner Löwen, zweimal das kaiserliche Wappen, den Gründer des Stadtordens Friedrich Wilhelm III. und den Begründer der kommunalen Selbstverwaltung Freiherr von Stein.
Eisel erinnerte daran, dass noch 1888 in der städtischen Baukommission ein Antrag, Beethovens Geburtshaus in der Bonngasse seitens der Stadt zu erwerben und zu einem Museum zu machen, nur eine Stimme erhalten hatte. Der damalige Oberbürgermeister Doetsch habe in der fraglichen Sitzung - wie Zeitzeugen berichteten - für das Anliegen „nur ein ironisches Lächeln“ gehabt. Der Abriss von Beethovens Geburtshaus schien somit unabwendbar. Darauf wurde 1889 der private Verein Beethoven-Haus gegründet, der das Haus kaufte und damit vor dem Abriss bewahrte. Prominente, wie der berühmte Geiger Joseph Joachim, Johannes Brahms und Clara Schumann, unterstützten den Verein, Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck übernahm eine außerordentliche Ehrenmitgliedschaft. 1893 wurde dann in der Bonngasse das erste Beethoven-Museum eröffnet. Bis heute ist der Verein Eigentümer des Gebäudes.
Dass zwei Jahre später ein Beethoven-Portrait Bestandteil der vom Kaiser autorisierten Amtskette des Bonner Oberbürgermeisters wurde, zeige - so Eisel -, dass damals die Bedeutung von Bonn als Beethovenstadt auch auf nationaler Ebene gesehen wurde: „Hier gab es seitdem manchen Rückschritt, und heute muss sich Bonn viel mehr anstrengen, um seine Einzigartigkeit als Beethovenstadt auf der nationalen und internationalen Ebene bekannt zu machen. Daran erinnert Beethoven in der Amtskette das Bonner Stadtoberhaupt jeden Tag neu.“