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Um Beethoven ging es beim Bonner Wirtschaftstalk

in der Bundeskunsthalle. Die Frage "Kann Bonn Beethoven" diskutierten Telekom-Chef Timotheus Höttges, Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses, Ulrich Voigt vom Vorstand der Sparkasse KölnBonn und Stephan Eisel als Vorsitzender der BÜRGER FÜR BEETHOVEN. Die Fernsehaufzeichung der Diskussion können Sie hier sehen.
Um Beethoven ging es beim Bonner Wirtschaftstalk

 

 

Die Aufzeichnung des Wirtschaftstalks können Sie hier sehen.

 

Aufzeichnung des 36. Bonner Wirtschaftstalks in der Bundeskunsthalle am 5.12.2018. 
Zu Gast bei Helge Mathiesen waren: Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, Malte Boecker, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Beethoven Jubiläums gGmbH, Dr. Stephan Eisel, Vorstandsvorsitzender der Bürger für Beethoven, Ulrich Voigt, Stv. Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse KölnBonn

 

General-Anzeiger Bonn 6.12. 2018

Bernhard Hartmann

Telekom-Chef will Open-Air-Konzert im Beethovenjahr

BONN. In der 36. Ausgabe des Bonner Wirtschaftstalks in der Bundeskunsthalle hieß das Thema: „Beethoven@Bonn – Herausforderung & Chance 2020“. Schnell zeigte sich, dass für 2020 noch der rote Faden fehlt, was auf dem Podium heftig diskutiert wurde. 

Wenn Beethoven auf dem Programm steht, sind auch immer Leidenschaften im Spiel. Das ist sogar beim Bonner Wirtschaftstalk nicht anders als in großen Sinfoniekonzerten. In der 36. Ausgabe der Gesprächsrunde, die am Mittwochabend im Forum der Bundeskunsthalle auf eine große Publikumsresonanz stieß, hieß das Thema: „Beethoven@Bonn – Herausforderung & Chance 2020“. Als eine der Kernthesen schälte sich bald heraus, dass im Hinblick auf 2020 noch der rote Faden fehle, was auf dem Podium heftig diskutiert wurde.

Die von GA-Chefredakteur Helge Matthiesen moderierte Runde war prominent besetzt mit Telekomchef Timotheus Höttges, dem Vize der Sparkasse Köln-Bonn, Ulrich Voigt, dem Vorsitzenden der Bürger für Beethoven, Stephan Eisel, und dem Direktor des Bonner Beethoven-Hauses, Malte Boecker, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Jubiläumsgesellschaft BTHVN 2020 ist. Er war für Beethovenfest-Intendantin Nike Wagner eingesprungen, die wegen einer Erkrankung kurzfristig abgesagt hatte.

Matthiesen stellte zu Beginn die Beobachtung in den Raum, dass von Begeisterung im Hinblick auf 2020 in Bonn noch wenig zu spüren sei: „Wird das im Klein-Klein zerrieben?“ Das kulturelle Angebot sei in Bonn schon vorhanden, merkte Höttges an. „Was uns fehlt, ist das großstädtische Flair. Was mit Beethoven in Bonn passiert, ist noch sehr lokal.“ Die Chance sei jetzt da, „wenn wir 2020 dazu nutzen, nicht nur uns zu feiern, sondern die Welt einzuladen und sie hier hinzubringen“. Beethoven biete die Chance, den Blick auf Bonn zu lenken, stimmte Eisel zu. Boecker beklagte ein wenig, dass die Identifikation mit Beethoven bei der Bevölkerung im fernen Japan stärker ausgeprägt sei als in der Geburtsstadt des Komponisten und berichtete von den Massenaufführungen der neunten Sinfonie. Ob so etwas denn auch für Bonn geplant sei, wollte Matthiesen wissen, was Boecker jedoch verneinte.

Massenveranstaltungen sind ein Thema, dem Höttges durchaus aufgeschlossen gegenübersteht. Dabei schwebt ihm jedoch nicht die Neunte vor. „Wir müssen eine richtige Party haben. Ich wünsche mir das größte Open-Air-Konzert, das Bonn je gesehen hat.“ Mit einem echten Superstar in der Kategorie Paul McCartney oder Lady Gaga.

Abgesehen davon vermisst Höttges, dass es den mittlerweile auf Hochtouren laufenden Vorbereitungen immer noch an Kontur fehle: „Was ist das Thema des Jubiläumsjahres?“ Die Frage mündete im weiteren Gespräch in dem Ergebnis, dass für eine Gestaltung des Jubiläumsjahres eine Intendantenlösung für die Jubiläumsgesellschaft sinnvoll gewesen wäre, wie Eisel betonte. Und Höttges meinte: „Ich glaube, neben einem guten Programm braucht man auch einen guten Kopf. Ich erwarte schon, dass da auch ein paar Gesichter Verantwortung übernehmen.“ Die Telekom jedenfalls werde das ganze Jahr Beethoven feiern, versprach er. Für Eisel wäre ein passender roter Faden das Beethoven-Schiller-Motto „Alle Menschen werden Brüder“, was ziemlich nah am Motto des Beethovenfests 2020 ist, das „Seid umschlungen“ lauten wird.

Einig war man sich in der Runde, dass die Kommunikation verbessert werden müsse. „Eine zentrale Pressekonferenz reicht nicht, um das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen“, meinte Eisel. Und Voigt plädierte für eine Nachhaltigkeit des Jubiläumsjahres über 2020 hinaus.

„Wann war das Beethovenjahr für Sie erfolgreich?“, fragte Matthiesen am Ende in die Runde. Voigts Antwort: „Wenn es weitergeht.“

 

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Aktuelles

Beethoven-Motive sollten an der Brüdergasse

beim Umbau der Unterführung zur Oper und der dorthin führenden Rampe als Graffiti angebracht werden. Das haben die BÜRGER FÜR BEETHOVEN der Bonner Oberbürgermeisterin vorgeschlagen. An der Brüdergasse steht die ehemalige Minoriten-Kirche - heute St. Remigius -, wo sich der der Taufstein Beethvoens befindet. Ganz in der Nähe stand in der Rheingasse 24 das Haus des Bäckermeisters Fischer, in dem der heranwachsende Ludwig die meiste Zeit seiner fast 22 Bonner Jahre gewohnt hat. Der Vorsitzende des Beethoven-Vereines Stephan Eisel sagte dazu: "Da drängt sich die Gestaltung mit Beethoven-Motiven eigentlich auf.“ Das gelte umso mehr als das bisherige Beethoven-Graffito von Eugen Schramm eines der meistfotografierten Bildhintergründe für Selfies und Gruppenfotos in Bonn geworden sei.

Am 29. April wird das neue Beethoven-Buch

von Stephan Eisel vorgestellt. Dabei geht es um BONN UND DIE NEUNTE SINFONIE, denn Beethovens Meisterwerk hat vielfältige Bezüge zu seiner Heimatstadt. Stephan Eisel erklärt auf 168 Seiten - incl. einer englischen Übersetzung -, was es damit auf sich hat. So hat Beethoven Schillers "Ode an die Freude" bereits in Bonn kennengelernt und hier die Absicht geäußert, das Gedicht zu vertonen. Und mit Ferdinand Ries war 1817 bzw. 1822 ein Bonner der Auftraggeber für die 9. Sinfonie, denn er wwar damals Direktor der London Philharmonic Society. Am 29. April 2024 um 18 Uhr findet die Buchvorstellung mit einer Signierstunde im Shop des Beethoven-Hauses Bonn, Bonngasse 21, 53111 Bonn statt.

Am 6. Mai um 18 Uhr zeigen die Bürger für Beethoven

im Bonner Beethoven-Haus anläßlich des 200. Jubiläums der Uraufführung von Beethvens 9. Sinfonie einen besonderen Film: FOLLOWING THE NINTH befasst sich als Dokumentarfilm in englischer Sprache mit den Wirkungen von Beethovens Neunter vom Platz des himmlischen Friedens in peking bis zum Fall der Berliner Mauer. Es schließt sich eine Gesprächsrunde mit Regisseur Kerry Candaele an.

Mit dem 2. Bonner Beethoven-Tag am 4. Mai 2024

wird auf dem Bonner Marktplatz der 200. Geburtstag von Beethovens 9. Sinfonie mit der berühmten „Ode an die Freude“ gefeiert, die am 7. Mai 1824 in Wien uraufgeführt wurde. Über 100 Musiker unterschiedlichster Stilrichtungen haben ihre Teilnahme zugesagt.  Den Auftakt macht der Kinder- und Jugendchor des Theaters Bonn und zum Abschluss gibt es ein Platzkonzert des Sinfonischen Blasorchesters des Kardinal-Frings-Gymnasiums. Dazu kommen Interviews mit Musikern und Musikwissenschaftlern über ihre Begegnung mit der Neunten.

Zur Kurz kommt Beethoven in den Eckpunkten

für eine Zusatzvereinbarung zum Berlin/Bonn-Gesetz, die im April 2024 vom Bund, den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und der Bundesstadt Bonn und den Landkreisen Rhein-Sieg, Ahrweiler, und Neuwied vorgestellt wurden. Der Vorsitzende der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Stephan Eisel sagte dazu: „Die Ausführungen zur Beethovenstadt Bonn sind sehr enttäuschend und bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Auf eine längere Beschreibung des status quo folgen völlig unverbindliche Prüfungszusagen und eine Aneinanderreihung von Konjunktiven wie „würde“ und „könnte“ ohne fassbare Konkretisierungen. Dagegen sind bei anderen Themenfeldern in den Eckpunkten konkrete Zusagen zu finden. Das wird Bonns nationaler Rolle als Beethovenstadt nicht gerecht.“