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"Wir sind für die Zukunft gerüstet" - so ist auf einem Plakat

in der Beethovenhalle zu lesen. Es hängt bezeichnenderweise auf der Damentoillette - ein schlechter Witz!  Wie die Mehrzweckhalle für die Zukunft tatsächlich gerüstet ist, hat die Erfahrung des Beethovenfestes gezeigt: Die Intendantin des Beethovenfest Ilona Schmiel zeigt sich alarmiert über Mängel der Beethovenhalle. Der Zustand des Konzerthauses verhindert den reibungslosen Ablauf von Konzerten: defekter Bühnenaufzug, defekte Klimaanlage, eine Mehrzweckhalle ohne Festivalatmosphäre usw. Lesen Sie hier, was sich hinter den Kulissen des Beethovefestes so alles abgespielt hat. Bonn braucht wirklich ein angemessenenes Festspielhaus.
"Wir sind für die Zukunft gerüstet" - so ist auf einem Plakat

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Beethovenfest zeigt sich alarmiert über Mängel der Beethovenhalle

Zustand des Konzerthauses verhindert reibungslosen Ablauf von Konzerten

Das Beethovenfest Bonn zieht drei Tage nach dem Abschluss neben einer sehr positiven Konzertbilanz ein alarmierendes Fazit zum Zustand der Beethovenhalle. Ein reibungsloser Konzertablauf ist in der 1959 eröffneten Mehrzweckhalle nicht möglich.

Der Bühnenaufzug, die Lichtanlage und die Klimaanlage weisen gravierende Mängel auf. Die Klimaanlage ist nicht funktionstüchtig, im Saal wurde während einer Veranstaltung eine Höchsttemperatur von 27,2 °C gemessen, auf der Bühne waren es über 30 °C. Dazu kommt Zugluft, die bei Martin Grubinger nach seinem zweistündigen Konzert zu Nacken- und Schulterbeschwerden führte. Diese Temperaturen sind für Musiker wie Publikum unzumutbar. Das Beethovenfest Bonn erhielt etliche Beschwerden von Gästen und Sponsoren. Die hohen Temperaturen führten zu mehreren Kreislaufzusammenbrüchen im Publikum; das Eröffnungskonzert mit Hélène Grimaud und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi musste wegen eines Notarzteinsatzes unterbrochen werden, ein Gast hatte aufgrund der extremen Temperatur einen Kreislaufkollaps erlitten.

Der Bühnenaufzug funktioniert nicht zuverlässig. Dies führte bei nahezu zwei Dritteln der 20 Konzerte in der Beethovenhalle zu unzumutbaren Zuständen für die Künstler und die Bühnenarbeiter. Bis in letzter Minute bestand Unsicherheit darüber, ob Proben und Konzerte pünktlich stattfinden könnten. Beispielsweise konnte Hélène Grimauds Flügel nicht von der Bühne gefahren werden; der Spediteur musste zweieinhalb Stunden warten, bis der gerufene Notdienst den Aufzug wieder in Gang gebracht hatte. Kent Nagano konnte seine Probe mit dem Bayerischen Staatsorchester nur durch den hohen Einsatz des Hallenpersonals und der Beethovenfestmitarbeiter rechtzeitig beginnen, bis zehn Minuten vor Probenbeginn steckte der Lastenaufzug im Erdgeschoss fest, sodass in der Bühne ein großes Loch klaffte. Bei vielen Konzerten mussten Instrumente per Hand auf die Bühne gebracht werden, insbesondere bei dem großen Aufbau für Martin Grubingers Konzert, das eine Vielzahl an schwerem Schlagwerk vorsah, musste zusätzliches Personal eingestellt werden, das zudem erheblich mehr Zeit benötigte, die Halle für das Konzert einzurichten. Bei jedem Ausfall des Bühnenaufzugs wurde der Notdienst gerufen, das Wartungspersonal zeigte sich angesichts der Komplexität der sehr veralteten Anlage häufig außer Stande, diese zügig wieder in Gang zu bringen.

Die Lichtanlage kann während der Veranstaltungen nicht bewegt werden, sodass nur eine einzige Farbstimmung im Saal möglich ist. Die Scheinwerfer können motorisch nicht lautlos bewegt werden, nach jeder Bewegung muss aufgrund der extremen Lautstärke die Steuerung ausgeschaltet werden. Zudem funktionieren die Farbwechsler der fahrbaren Scheinwerfer nicht mehr.

Das Beethovenfest konnte viele Konzerte nur durch extrem erhöhten Zeit-und Personalaufwand ermöglichen und durch die unermüdliche und äußerst kompetente Unterstützung durch das Hallenpersonal. Oftmals war der ordnungsgemäße Ablauf von Proben und Konzerten gefährdet und konnten Auftrittsbedingungen nur kurzfristig hergestellt werden. "Wir haben das Beste aus den unzumutbaren Bedingungen gemacht. Ich danke den Musikern für ihre Geduld und ihren Willen, auch unter diesen Umständen beim Beethovenfest künstlerische Höchstleistungen zu bringen. Dem Personal der Beethovenhalle und meinem Team gilt mein höchster Respekt, dass sie immer wieder trotz Widrigkeiten für die Künstler und das Publikum das bestmögliche Festival-Ambiente geschaffen haben", resümiert Beethovenfest-Intendantin Ilona Schmiel. Gleichzeitig richtet sie einen dringenden Appell an die Stadt Bonn, endlich zu handeln. "Es besteht unmittelbarer Handlungsbedarf, die zurück liegenden fünf Wochen haben gezeigt, dass ein erheblicher Aufwand nötig ist, um einen Spielbetrieb
in der Beethovenhalle in den kommenden Jahren sicherzustellen." Ilona Schmiel ruft daher die Politiker und die Bürger dazu auf, sich konsequent für einen neuen und angemessenen Konzertsaal, das Beethoven Festspielhaus Bonn, einzusetzen, damit auch in Zukunft in der Beethovenstadt Konzerte mit herausragenden Künst ern stattfinden können.

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