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Das Thema Festspielhaus Beethoven

stand im Mittelpunkt der Diskussion beim 1. Beethoven-Treff der BÜRGER FÜR BEETHOVEN. Engagiert plädierte die Intendantin des Beethovenfestes, Ilona Schmiel, für die Wiederaufnahme des Projektes. Sie diskutierte dem Intendanten des Kunstmuseums, Stephan Berg. Der Generalanzeiger berichtete ausführlich.
Das Thema Festspielhaus Beethoven

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Generalanzeiger am 7. September 2010

Thema Festspielhaus in der Diskussion: Warten auf den zweiten Aufschlag
Von Thomas Kliemann 

Auf dem Münsterplatz gab gerade der neue Kapellmeister Robin Engelen mit dem Beethoven Orchester sein Debüt. Parallel dazu wurde im Gasthaus "Stiefel" über Bonner Kulturpolitik und insbesondere die musikalische Zukunft debattiert. Kein glückliches Timing.

Wie überhaupt der Faktor Zeit in der Diskussion eine große Rolle spielt: Als Zeitfenster, das in puncto Festspielhaus nur kurz offen bleibt; als Zeitdruck, der sich aufbaut, will man Beethovens 250. Geburtstag im Jahr 2020 adäquat begehen; als Zeitpunkt, der angesichts weit fortgeschrittener Baupläne für das Festspielhaus und bereitstehenden Millionen für den städtischen Zuschlag verpasst wurde.

Wer glaubte, das Festspielhaus-Thema sei nach dem 21. April dieses Jahres, als das vorläufige Aus verkündet wurde, mausetot, sah sich im "Stiefel" eines besseren belehrt. Der Auftakt der Reihe "Beethoven-Treff", organisiert von den Bürgern für Beethoven, ließ gleich zwei engagierte Stimmen zur Bonner Kultur zu Wort kommen, die flammende Festspielhaus-Propagandistin Ilona Schmiel, Chefin des Beethovenfestes, und den Festspielhaus-Skeptiker Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseums Bonn. Andreas Mühl, stellvertretender Chefredakteur des General-Anzeigers, moderierte die Gespräche, lenkte den Redefluss mit geschickten Fragen aufs Wesentliche.

Pianist Felix Wahl versuchte mit Beethoven und Schubert gegen das Kneipengetöse anzuspielen.

"Es war der Gau, eine Absage ohne Not", schimpft Ilona Schmiel über das vorläufige Ende des Festspielhauses, eine Entscheidung, die insbesondere im Ausland nicht verstanden werde. Schmiel berichtete von intensiven Gesprächen, die mit der Politik und Sponsoren gerührt werden: "Wie kann ein zweiter Aufschlag aussehen?", sei das Thema; "was ist möglich?", diese Frage gehe an die Stadt. Die Beethovenhalle ist für Schmiel "nichts, woran man festhalten soll". In ein zukünftiges Gesamtkonzept passe sie jedenfalls nicht.

"Ich sehe nicht schwarz", sagt die Beethovenfest-Chefin, "aber 2020 ist übermorgen." Stephan Berg, der sich selbst nicht als Festspielhaus-Gegner sieht, bemerkt gleichwohl Defizite: Ihm sind die Inhalte des Projekts jenseits der Architektur nicht klar, er vermisst einen in der Öffentlichkeit breit diskutierten Masterplan für das Festspielhaus, ferner fehle die Verankerung des Projekts in der Bonner Kulturlandschaft. Die Stadt müsse sich klar äußern, alle Punkte und finanziellen Belastungen auf den Tisch legen, "auch wenn's schmerzhaft ist".

In Bergs Augen ist Beethoven eine "Dachmarke" für das kulturelle Image Bonns, "genauso wichtig ist aber, den Markennamen so zu spielen, dass die übrige Kulturlandschaft gleichberechtigt präsentiert wird". "Der Anspruch der Stadt ist historisch gewachsen sehr hoch", meint Berg, "er muss aber mit den Möglichkeiten der Stadt synchronisiert werden - ohne den Anspruch aufzugeben". Ein Hinweis, der zur Festspielhausdiskussion ebenso passt, wie zum Verhältnis von Kunstmuseum und Bundeskunsthalle.

Manfred Jung, Gastgeber der Reihe und Vorsitzender der Bürger für Beethoven, mahnte zum Abschluss: "Das Zeitfenster ist nicht sehr groß, die inhaltliche Debatte muss jetzt in die Gänge kommen." Was vom Beethovenfest in den letzten Jahren aufgebaut wurde, sei ein guter Grundstein für die Konzeption des Festspielhauses.

Der "Beethoven-Treff" wird fortgesetzt: am 19. September und 3. Oktober im Stiefel, Bonngasse 30.

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