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Offenbar hat die Bonner Verwaltung Mittel für die Beethovenpflege

in Höhe von ca. 40.000 Euro für Deckung eines Defizits bei den Energiekosten bei städtischen Bädern umgelenkt. In einem offenen Brief an den Kulturdezernenten fordert der Vorsitzende der BÜRGER FÜR BEETHOVEN Aufklärung über den Vorgang: „Wenn tatsächlich Mittel zur Beethovenpflege nicht verbraucht, sondern zur Defizitdeckung in anderen Haushaltbe­reichen umgeleitet wurden, zeigt das ein erschreckendes Defizit im Engagement für den größten Sohn der Stadt und das damit eng verbundene nationale und internationale Ansehen Bonns.“
Offenbar hat die Bonner Verwaltung Mittel für die Beethovenpflege


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Aufklärung über Mittel zur Beethovenpflege verlangt

Scharfe Kritik der BÜRGER FÜR BEETHOVEN 

Verärgert haben die BÜRGER FÜR BEETHOVEN darauf reagiert, dass vom Rat für die Beethovenpflege beschlossene Haushaltsmittel von der Verwaltung zur Deckung von Energiekosten in städtischen Bädern umgelenkt wurden. Stephan Eisel, Vorsitzender des Vereins, dem fast 1.300 Mitglieder angehören, hat in einem offenen Brief an Kulturdezernent Martin Schumacher Aufklärung verlangt. Er sagte dazu: „Wenn tatsächlich Mittel zur Beethovenpflege nicht verbraucht, sondern zur Defizitdeckung in anderen Haushaltbe­reichen umgeleitet wurden, zeigt das ein erschreckendes Defizit im Engagement für den größten Sohn der Stadt und das damit eng verbundene nationale und internationale Ansehen Bonns. Wenn der Verwaltung hier die Ideen fehlen, die sowieso knapp bemessenen Mittel sinnvoll zu nutzen, können wir aus der Bürgerschaft viele Ideen beisteuern, wie Bonn seiner Verantwortung für Beethoven besser nachkommen könnte.“ 

Eisels Brief an den Kulturdezernenten hat folgenden Wortlaut: 

„Sehr geehrter Herr Schumacher, 

mit großer Verwunderung haben wir heute einem Bericht des General-Anzeiger entnommen, dass vom Stadtrat für die Beethovenpflege beschlossene Mittel in Höhe von 40.000 € „nicht verbraucht“ und offenbar entgegen der Beschlusslage zur Deckung von Energiekosten städtischer Bäder umgeleitet wurden. Es wird Sie nicht erstaunen, dass die BÜR­GER FÜR BEETHOVEN um dringende Aufklärung dar­über bitten, wofür diese Mittel zur Beethovenpfle­ge eigentlich vorgesehen waren, warum sie nicht für den beschlossenen Zweck verwendet wurden und wer beschlossenen Mittel wofür nicht abgeru­fen hat. 

Der Vorgang ist umso befremdlicher als die Mittel für die Beethovenpflege sowie­so äußerst knapp bemessen sind: Die Stadt gibt für Parkautomaten und Parkplätze trotz der eingenommen­en Parkgebühren mehr Steuergeld (3,1 Mio €) aus als für die Beethovenpflege (2 Mio €). Das sind we­niger als 0,2 Prozent des Haushalts, obwohl Beethoven die Aufmerksamkeit rund um den Erdball auf Bonn lenkt. Daraus ergeben sich viele Chancen zur Profilierung, aber leider sind damit auch Gefahren der Blamage verbunden. 

Wie Sie wissen, sind die BÜRGER FÜR BEETHOVEN in vielfältiger Weise für die ^Pflege des Anden­kens Ludwig van Beethovens in seiner Geburtsstadt tätig, denn es gibt hier noch sehr viele Defizite. Ich erinne­re nur daran, dass wir eine eigentlich städtische Aufgabe übernommen und mit ausschließl­ich privat finan­zierten Veranstaltungen den Jahrestag der Einweihung des Beethoven-Denk­mals auf dem Münsterplatz und die Begegnung von Haydn und Beethoven in der Godesberger Redoute ange­messen gewürdigt haben. Auch unser Schülerwettbewerb „Beethoven Bonnensis“ würde sich sicherl­ich für städtische Unterstützung eignen, bevor Mittel zur Beethovenpflege „nicht verbraucht“ werden. 

Angesichts der schon in den ersten Stunden nach dem Pressebericht vielfältigen und verärgerten Nachfra­gen aus unse­rer Mitgliedschaft möchten ich Sie bitten, uns die obigen Fragen möglichst schnell zu beantworten. Wir stehen auch gerne zur Verfügung, um kurzfristig Vorschläge für eine sinnvolle Verwendung „nicht abgerufener“ Mittel zur Beethovenpflege vorzulegen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stephan Eisel
- Vorsitzender - „

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