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Beim Beethoven-Festspielhaus dümpelt die Bonner Stadtspitze

entscheidungslos und lethargisch vor sich hin. Zwar heisst es in einer Verwaltungsmitteilung an den Kulturausschuss wörtlich: „Zum geplanten Festspielhaus gibt es aus den genannten Gründen langfristig keine adäquate Alternative.“ Aber zugleich wird seitenlang ausgemalt wie die Stadtspitze nichts tut. Derweil rückt der 250. Geburtstag Beethovens 2020 immer näher.
Beim Beethoven-Festspielhaus dümpelt die Bonner Stadtspitze


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Zur Information: Am 8. Juni schreib der General-Anzeiger zu den Ergebnissen einer neuen Meinungsumfrage zu Bonner Themen: "Das Festspielhaus wurde bei der Frage nach wichtigen aktuellen Bonner Themen als dritthäufigstes genannt und legte mit 17 Prozent im Vergleich zu 12 Prozent im Vorjahr sogar noch zu. 76 Prozent der Befragten kannten die Pläne für ein neues Festspielhaus. Bei der Frage, ob ein neues Festspielhaus gebaut werden soll, ist die Zahl der Befürworter im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, von 45 auf 43 Prozent. Die Bonner denken, dass ein Festspielhaus die Kultur insgesamt fördern und das Prestige der Stadt erhöhen würde."

Entscheidungslose Lethargie beim Festspielhaus schadet Bonn 

Scharfe Kritik an der Passivität der Stadtspitze beim Thema Festspielhaus übte heute der Vorsitzende des Vereins „Bürger für Beethoven“ Stephan Eisel: „Die Verwaltungsspitze ignoriert einen klaren Ratsbeschluss für das Festspielhaus, blamiert Bonn als Beethovenstadt vor aller Welt, lässt über 100 Mio Euro für Bonn einfach links liegen und enthält den Bürgern die wichtigsten Informationen zum Thema Festspielhaus vor. Das lassen wir uns nicht gefallen.“ Mit über 1.200 Mitgliedern sind die „Bürger für Beethoven“ einer der größten Vereine in Bonn. 

Eisel wies darauf hin, dass es in einer Verwaltungsmitteilung an den Kulturausschuss zwar wörtlich heißt: „Zum geplanten Festspielhaus gibt es aus den genannten Gründen langfristig keine adäquate Alternative.“ Aber zugleich werde seitenlang ausgemalt wie die Stadtspitze nichts tue. Diese „entscheidungslose Lethargie„ gehe einher mit dem gescheiterten Versuch einer Zweckentfremdung der Festspielhausmittel: „Unverblümt wird in der Verwaltungsvorlage der Versuch der Stadtspitze geschildert, die Mittel des Bundes für das Festspielhaus umzulenken. Offenbar wurde ähnliches auch bei der Post versucht. Dass dieser Versuch der Zweckentfremdung zugesagter Mittel bei Zuschussgebern und Sponsoren auf ein klares Nein stoßen würde, war von vorne herein klar. Aber solche Spielchen widersprechen nicht nur klar dem Ratsbeschluss für das Festspielhaus vom September 2012, sondern fügen auch dem Ansehen Bonns schweren Schaden zu.“

Angesichts einer neuen Umfrage über widersprüchliche Meinungen der Bevölkerung zum Festspielhaus fordern die „Bürger für Beethoven“ die Stadtspitze nachdrücklich dazu auf, die Bürger endlich umfassend zu informieren: „52 Prozent der Festspielhaus-Gegner befürchten zu hohe Kosten für die Stadtkasse. Die Verwaltung muss deshalb die Bürger endlich darüber aufklären, dass der Bau des Festspielhauses inklusive des Risikos eventueller Baukostensteigerungen vollständig privat finanziert wird. 48 Prozent der Gegner wollen das Geld anderweitig verwenden. Hier steht der Oberbürgermeister in der Pflicht, die Bevölkerung darüber informieren, dass die Zuschüsse von Bund und Land, das Geld der Post und der vielen privaten Sponsoren für Bonn unwiderbringlich verloren sind, wenn das Festspielhaus nicht gebaut wird.“ Es sei erstaunlich und ermutigend, dass sich trotz dieser Informationsverweigerung über 43 Prozent der Bonner für das Festspielhaus aussprechen. 

Zum von der Verwaltung angeführten Zeitargument sagte Eisel: „Der Posttower wurde 2 ½ Jahren gebaut, zwischen dem Bauantrag mit der Entscheidung für einen Architektenentwurf 1998 und dem Einzug 2002 lagen nur vier Jahre. Wer das Festspielhaus will, kann es auch rechtzeitig zum 250. Beethoven Geburtstag 2020 realisieren.“ Die Alternative sei, dass sich Bonn dann als Beethovenstadt vor aller Welt blamiere.

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